Immer mehr diskutieren angesichts der zu niedrigen Impfquote über eine Pflicht.
Debatte. „Impfpflicht für Pfleger, Lehrer und Taxifahrer“, zitierte die Bild am Sonntag den Ethikrat-Professor Henn. In Italien streitet die Regierung seit Tagen um eine generelle Impfpflicht. Laut aktueller ÖSTERREICH-Umfrage von Research Affairs sind auch hierzulande 47 Prozent dafür.
"Was muss noch alles passieren – Ebola?"
Ansage. Im ÖSTERREICH-Interview meldet sich jetzt der erste Unternehmer zu Wort. Top-Gastronom Attila Dogudan spricht Klartext: „Was muss alles passieren, damit eine Impfpflicht kommt – Ebola?!“
Der Do&Co-Chef, der auch Tausende VIP-Gäste bei den Formel-1-Grands-prix weltweit verpflegt, ist auch klar für eine 1-G-Regel in der Gastronomie – und fordert die Regierung auf, hier auch Regeln für die Mitarbeiter klar zu definieren. Denn noch ist es arbeitsrechtlich nicht möglich, nur Geimpfte zu beschäftigen.
Do&Co-Chef Attila Dogudan spricht in ÖSTERREICH Klartext:
ÖSTERREICH: Was halten Sie von 1G für die Gastronomie?
Attila Dogudan: Natürlich will man als Gastronom, dass alle kommen dürfen. Aber wenn es mit den Infektionszahlen so weitergeht, wird an 1G wohl kein Weg vorbeiführen. Klar: Ohne Ungeimpfte kann das ein Umsatz-Minus bis zu einem Drittel bedeuten. Aber alles ist besser als ein weiterer Lockdown.
ÖSTERREICH: Also uneingeschränkt Ja zu 1G?
Dogudan: Wir werden keine andere Wahl haben. Aber die Politik muss da auch noch offene Fragen beantworten. Wenn meine Gäste 1G brauchen, wird das wohl auch für meine Mitarbeiter gelten. Was mache ich mit einem, der sich nicht impfen lässt? Das muss arbeitsrechtlich geregelt werden.
ÖSTERREICH: Wird man mit 1G auch viele Ungeimpfte motivieren können, sich doch noch impfen zu lassen?
Dogudan: Wir leben in einer Demokratie und kein Politiker traut sich das Wort Impfzwang in den Mund zu nehmen. Aber wenn die Impfung zwingend notwendig ist, wird irgendwann einer sagen müssen: Machen wir’s oder machen wir’s nicht. Was muss alles passieren, damit eine Impfpflicht kommt? Brauchen wir dazu Ebola? Die Pandemie ist noch lange nicht vorbei, und wenn wir die Impfrate nicht raufbekommen, dauert’s noch länger.
ÖSTERREICH: Was wäre noch nötig?
Dogudan: Wir müssen Ungeimpfte überzeugen, sich impfen zu lassen. Wenn sich ein gutes Produkt nicht ausreichend gut verkauft, muss man es besser bewerben. Das Beste wäre eine massive Impf-Kampagne mit den Lieblingen der Österreicher. Und zwar ruck-zuck.W. Schima