Körperverletzung

Fall Mike B.: Polizist wird nun angeklagt

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Der schwarze Lehrer war mit einem Drogendealer verwechselt worden.

Im Fall Mike B. - der Sportlehrer afroamerikanische Herkunft war im Februar 2009 in der Wiener U-Bahn-Station Spittelau mit einem Drogendealer verwechselt und von zwei Polizisten in Zivil niedergerungen worden - wird einer der beiden Beamten vor Gericht gestellt. "Es ist ein Strafantrag wegen fahrlässiger Körperverletzung eingebracht worden", bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, Friedrich Köhl, am Montagnachmittag.

Der US-Staatsbürger, der an der Vienna International School Sport und Englisch unterrichtet, war auf dem Weg zur Arbeit, als er in der U4 den Beamten auffiel. Diese sollen sich zwar als Polizisten zu erkennen gegeben haben, doch Mike B. kam bei der folgenden Amtshandlung zu Sturz und zog sich dabei eine Wirbelverletzung zu.

Die mit den Ermittlungen betraute Staatsanwaltschaft Korneuburg kam letzten Endes zum Schluss, dass jedenfalls kein Vorsatzdelikt gegeben war. Jenem Beamten, dem vorgeworfen wird, fahrlässig die Verletzung herbeigeführt zu haben, drohen im Fall einer Verurteilung bis zu sechs Monate Haft oder eine Geldstrafe. Das Verfahren gegen den zweiten Polizisten wurde eingestellt, weil sich bei ihm keine Hinweise auf die Verwirklichung eines strafrechtlichen Tatbestands fanden, so der Behördensprecher gegenüber der APA.

Die Verhandlung wird im Bezirksgericht Wien-Josefstadt stattfinden. Termin gibt es noch keinen.

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