Klimawandel

Permafrostböden sind große Gefahr in Österreichs Bergen

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Dass Dauerfrostböden in Österreich nicht überwacht werden, so wie in der Schweiz, ist das große Risiko für Bergdörfer. Darauf weist eine Expertin hin, die mehr Monitoring in dem Bereich anregt.

Im schweizer Kanton Wallis bleibt die Lage weiter angespannt. Alle Blicke richten sich auf den Fluss Lonza, der sich hinter den Geröllmassen und dem verschütteten Bergdorf Blatten aufstaut. In der ZIB2 informierte dazu Andrea Fischer, Geophysikerin und Gletscherforscherin von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Flutwellen kann es auch in Österreich geben

ZIB2-Moderatorin Margit Laufer fragte die Expertin zur Situation in den Bergen Österreichs und welche Rolle der Klimawandel habe.Dazu trage der Klimawandel durchaus bei, was zwar nicht "an einem Ereignis führbar" sei, "was wir aber festellen können, so Fischer, "ist eine deutliche Häufung solcher Ereignisse".

Laufer fragte, wie groß die Gefahr eine Gletschersturzes in Österreich sei.

Fischer: "Wir haben die  obersten Siedlungsräume auf 1.900 Metern und dort auch Infrastruktur wie Straßen und Seilbahnen. Ich würde eine Gefährdungssituation nicht ausschließen. Die Behörden arbeiten gut zusammen und bei uns sind die Verhältnisse günstiger. Es gibt weniger historische Schäden als in der Schweiz. Flutwellen können aber auch den Siedlungsraum betreffen."

Gletscher werden gut überwacht, Dauerfrostböden nicht

Das Gletschermonitoring in Österreich funktioniere demnach durchaus, obwohl es in teils in freien Strukturen erfolge (Anm.Alpenverein, Freiwillige Mitarbeiter). Aber, so Fischer, Permafröstböden, die es in Österreich teils bis in 1.200 Metern Seehöhe gäbe, würden nicht überwacht. "Dafür sollten wir eine bessere Infrastruktur haben." In der Schweiz würde dies gezielt mit Bohrlöchern gemessen.

"Wir sollten in Permafrostmessstellen investieren. Da gibt es tatsächlich einen dunklen Fleck auf unserer Wissenslandkarte", meinte Fischer abschließend.

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