Letzte Generation

Sechs Festnahmen nach Festspiel-Eklat: Diese Details sind bekannt

Trotz massiven Polizeiaufgebots schafften es Aktivisten auf die Bühne und unterbrachen die Rede von Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler (SPÖ). Drei Verdächtige sind bereits ausgeforscht, alle sechs Aktivisten wurden festgenommen. 

Für Aufsehen hat am Samstag eine Störaktion von Gaza-Aktivisten bei der Eröffnung der 105. Salzburger Festspiele in der Felsenreitschule gesorgt. Mit Zwischenrufen und ausgerollten Bannern mit Slogans wie "Stoppt den Völkermord" und "Free Gaza now" unterbrachen sie die Rede von Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler (SPÖ). Die Polizei hat sechs Personen festgenommen.  

Sötarktion
© APA/LAND SALZBURG/FRANZ NEUMAYR

Bei drei Verdächtigen sei die Identität bereits ausgeforscht worden, es handle sich demnach um einen deutsch-französischen Doppelstaatsbürger, einem Österreicher mit Migrationshintergrund und einer Österreicherin, so Landespolizeidirektor Bernhard Rausch in einem Pressestatement. Die anderen drei Personen, die derzeit noch unbekannt sind, haben keine Ausweise mit sich getragen.

Am Nachmittag teilten der Landespolizeidirektor Bernhard Rausch und der kaufmännische Direktor der Salzburger Festspiele Lukas Crepaz ihren Kenntnisstand zur Störaktion, die für Wirbel gesorgt hatte. 

Sechs Festnahmen nach Festspiel-Eklat: Diese Details sind bekannt
© VOGL-Perspektive

Die Aktivisten werden der sogenannten "Letzten Generation" zugeordnet. Auf die erzwungene Unterbrechung seiner Rede reagierte Babler mit einem Angebot zum offenen Diskurs. "Kunst als echte Debatte, Festspiele als Ort für echte Debatten - und das sollte uns einen, kritische Debatten miteinander auszutragen und gleichzeitig berechtigte Kritik in einem geeigneten Rahmen zu verhandeln." Auch die heurige Festrednerin, die Historikerin Anne Applebaum, reagierte auf die Störaktion. Sie leide unter den Bildern der im Gazastreifen verhungernden Kinder: "Israel muss das humanitäre Völkerrecht einhalten."

Und auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen sprach die Protestaktion an: Er sei ein Freund Israels, das bedeute nicht, jede Maßnahme der israelischen Regierung gutzuheißen. "Die Situation in Gaza ist niederschmetternd und in keiner Weise humanitär zu rechtfertigen. Aber bitte vergesst auch nicht den Oktober 2023, dem schlimmsten Pogrom der Nachkriegszeit." Das sei keine Rechtfertigung für das, was in Gaza passiert, "aber bitte zur Erinnerung".

"Die Salzburger Festspiele dürfen nicht zum Ort der Verdrängung werden", hieß es in einer Aussendung der Aktivisten. "Sie müssen das viel zitierte Erbe ihrer Gründer ernst nehmen - und Stellung beziehen, für einen sofortigen Waffenstillstand und ein Ende des Völkermords. Deshalb setzen wir heute zum Festakt der Salzburger Festspiele ein Zeichen für Palästina."

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