1.300 weniger pro Tag

Flüchtlinge: Strom gebremst

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1.700 Flüchtlinge kommen im Schnitt derzeit pro Tag an.

Kurzes Durchatmen oder erste Auswirkungen der verstärkten Kontrollen auf der Balkanroute? Eine Trendwende will aber niemand ausmachen. Auch für eine Entwarnung ist es noch deutlich zu früh.

Fest steht aber:

Ansturm
Im Dezember waren es im Schnitt rund 4.000 Flüchtlinge pro Tag. Bis zur zweiten Jänner-Woche kamen noch täglich etwa 3.000 in Österreich an. Die höchsten Zahlen 2016 wurden am 16. und 17. Jänner erreicht. Das sind rund 40 Prozent weniger.

Rückgang
Derzeit liegt die Zahl der Neuankömmlinge bei 1.711 (Mittwoch). 512 davon reisten via Spielfeld in der Steiermark ein, 1.199 kamen per Zug und Bus durch den Karawankentunnel nach Kärnten. In Kärnten gab es keine Zurückweisung.

Im noch nicht fertigen Grenzzentrum in Spielfeld wurden 5 zurück nach Slowenien geschickt. 53 Flüchtlinge stellten einen Asylantrag in Österreich, der Rest wollte rasch nach Deutschland.

Mazedonien schließt seine Grenze: Balkanroute ist jetzt dicht
Mazedonien macht zu: Der Balkan-Staat hat seine Grenze zu Griechenland für Flüchtlinge geschlossen, um den Flüchtlingsstrom zu stoppen, berichten deutsche Medien. Mittwochnacht bestätigte auch die lokale Polizei die Angaben. Damit ist der Weg über die Balkanroute nach Europa nun abgeschnitten.

Schon 2.000 warten
Jetzt soll vorerst nur noch der Übergang bei Idomeni (Griechenland) alle zwölf Stunden für zunächst nicht mehr als 800 Flüchtlinge aus Bürgerkriegsländern wie Syrien oder Afghanistan geöffnet werden, heißt es. Laut mazedonischen Medien standen gestern Abend bereits mehr als 2.000 wartende Migranten an der versperrten Grenze.

Auch Serbien macht dicht
Hintergrund der Aktion von Mazedonien ist, dass auch Serbien keine Flüchtlinge mehr aus Mazedonien ins Land lässt.

Die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR rechnet allerdings damit, dass die Zahlen wieder ansteigen werden: Schwankungsbreiten habe es immer wieder gegeben, heißt es. Als etwa die Fährarbeiter in Griechenland streiken, sank die Quote kurz auf null. Jetzt aber landen täglich rund 3.000 Flüchtlinge in Griechenland. Praktisch alle wollen über die Balkanroute nach Zentraleuropa.

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