Missbrauch: Olympiasieger soll in Wien bald vor Gericht.
Es ist nur noch eine Frage von wenigen Tagen: Der zweifache Judo-Olympiasieger Peter Seisenbacher (57) sollte am Donnerstag von einem Bezirksgericht in Kiew in Auslieferungshaft gesteckt werden. Diese wird zunächst auf 40 Tage begrenzt. Sollte Seisenbacher dagegen keine juristischen Mittel einlegen, wovon auszugehen ist, wird er innerhalb dieser Frist nach Österreich überstellt. Hier wird sich der gefallene Held wegen schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger vor dem Wiener Straflandesgericht verantworten müssen.
Der ehemalige Mittelgewichtler steht in Verdacht, als späterer Trainer Ende der 1990er-Jahre zwei Judo-Schülerinnen missbraucht zu haben. Das jüngste Opfer soll laut Anklage erst elf Jahre alt gewesen sein. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Wenige Tage vor seinem eigentlichen Prozess im Dezember flüchtete Seisenbacher in die Ukraine, wo eine Bekannte eine Wohnung anmietete. Nach 225 Tagen Flucht wurde er dort am Dienstag von einer Spezialeinheit verhaftet. BK-Zielfahnder hatten ihn aufgespürt.