Hintergrund

Gen-Reis: LL601, LL62 und BT63

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Der Großteil gentechnisch veränderter Pflanzen, die kommerziell erzeugt werden, enthält zusätzlich eingeführte Erbanlagen (Gene).

Aus dem Gen geht ein Protein (Eiweißstoff) hervor, das die Gewächse widerstandsfähig gegen einen bestimmten Schädling oder ein bestimmtes Pflanzengift macht. Wird dieses Mittel dann auf dem Acker versprüht, sterben alle Pflanzen, die diese Resistenz nicht besitzen. Übrig bleibt zum Beispiel der vom Hersteller gewünschte Reis. Mehrere Firmen bieten als Paket Saatgut und dazu passendes Pflanzengift an.

LL601
Die Sorte LL601 (Liberty Link Rice601) wird nach Angaben des Chemieherstellers Bayer weder vermarktet noch angebaut. Sie trägt ein zusätzliches Gen, aus dem ein Protein namens PAT hervorgeht. Diese Phosphinotricin-N-Acetyltransferase (PAT) stammt ursprünglich aus einem Bodenbakterium. Dieses Protein kann den Wirkstoff Gluphosinat entgiften. Ein Pflanzengift mit diesem Wirkstoff bietet der Bayer unter dem Namen "Liberty Link" an.

LL62
"Liberty Link 62" enthält die gleiche gentechnische Veränderung wie LL601, so Bayer CropScience. Von der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA gebe es bereits eine positive Sicherheitseinschätzung. Bayer CropScience will erreichen, dass der Import von LL62 nach Europa zugelassen wird.

BT63
Bei diesem Gen-Reis handelt es sich laut Greenpeace um einen Bt-Reis der Sorte "Xianyou 63", bei dem eine Variante des Bodenbakterium Bacillus thuringiensis (Bt) eingesetzt wird, damit die Pflanze ein bestimmtes, gegen Schädlinge wirkendes Gift erzeugt.

In der Natur kommt das Bt-Gift in Bodenbakterien vor und darf sogar in der ökologischen Landwirtschaft verwendet werden, so die Umweltorganisation. Es ist ein Protoxin, das heißt, es entfaltet erst seine Wirkung, wenn es im Darm von Insekten durch entsprechende Enzyme abgebaut wird. Nicht alle haben dieses, so dass das Bt-Gift für sie unschädlich ist. Das Toxin des genmanipulierten Reises wird jedoch als aktives Gift produziert und kann dadurch auch Lebewesen schaden, die nicht die Enzyme zur Umwandlung des Protoxins haben.

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