Der Streit ums Geld endet in vielen Familien mit Handgreiflichkeiten.
Die Wirtschaftskrise lässt die Gewaltdelikte in der Familie in die Höhe schnellen: Laut der Leiterin der Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie in Wien-Neubau, Rosa Logar, sind im ersten Halbjahr 2009 um rund zehn Prozent mehr an entsprechenden Anzeigen eingegangen. "Da geht es oft schlicht darum, ob das Haushaltsgeld in Essen, Schulsachen oder Bier investiert wird", sagte Logar. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S) steuert dieser Entwicklung mit einer Budgetaufstockung für die österreichischen Interventionsstellen um 300.000 Euro entgegen.
Die Zahlen an Anzeigen steigen der Ministerin zufolge nicht nur in Wien, sondern in ganz Österreich. "Das lässt den Schluss zu, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Wirtschaftskrise und der Zunahme an Gewaltfällen in der Familie gibt", so Heinisch-Hosek. Mit dem zusätzlichen Geld könne nun der Ausbau der Interventionsstellen gesichert und fortgesetzt werden.