Diese „dramatischen“ Szenen spielten sich am Donnerstag in Klagenfurt ab. In Italien ist der Bau vier neuer Atom-Reaktoren geplant. Landesvater Dörfler sieht noch keinen Handlungsbedarf.
Donnerstagvormittag heulten plötzlich Sirenen durch die Klagenfurter Innenstadt und vor dem Rathaus fielen reihenweise Menschen bewusstlos um. Was sich wie ein Horrorszenario liest, war in Wirklichkeit "bloß“ eine gut ausgedachte Aktion von rund 20 Greenpeace-Aktivisten.
Probealarm
Mit Strahlenschutzanzügen, Geigerzählern und Sirenen
inszenierte die Gruppe einen Atom-Probealarm. Damit appellierten sie an
Landeshauptmann Gerhard Döfler (FPK), "endlich aktiv gegen die in
Norditalien geplanten Atomkraftwerke vorzugehen“, so Niklas Schinerl von der
Umweltschutzorganisation. Italien hat nämlich den Bau von vier
Atom-Reaktoren geplant, einer davon angeblich bei Chioggia – in nur 160
Kilometern Entfernung von Österreich.
Im Anschluss an die Aktion gaben die Aktivisten eine Petition mit ihren Forderungen im Büro Dörflers ab. Ihr größtes Anliegen: Dass Kärnten gegen den Bau von Atomkraftwerken ankämpfen soll.
Kritik
Dörfler selbst reagierte auf ÖSTERREICH-Anfrage gelassen:
"Das ist doch noch ein 'Greenwitz‘ von Greenpeace.“ Und: "Ich bin nicht
bereit, diesen Wirbel zu unterstützen, da es praktisch keine festgelegten
Standorte für die Atom-Reaktoren gibt.“ Dörfler meint, dass er bereits vor
Wochen ein intensives Gespräch mit Renzo Tondo, dem Präsidenten von
Friaul-Julisch Venetien, hatte. Und ebendieser Tondo habe ihm zugesichert,
dass es noch keine fixen Standorte und somit auch noch keine fixen Pläne für
den Bau der Atom-Reaktoren gibt. "Ich nehme das Thema Umwelt sehr ernst.
Sollten die Reaktoren wirklich gebaut werden, werde ich natürlich dagegen
ankämpfen“, so Dörfler.