Einreise-Verbot

Grenz-Streit eskaliert total

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Österreich protestiert noch heftiger gegen die Grenzsperren – die EU stimmt ein.

Innsbruck. Seit Sonntag sind die Grenzen von Tirol nach Bayern dicht. Zunächst gilt der Einreisestopp für Tiroler nach Bayern für zehn Tage. Auch eine Durchreise durch das deutsche Eck war bis Montagabend untersagt.

Immerhin wurden im laufe des Tages am deutschen Eck dann doch die Kontrollen gelockert, womit zumindest Tirols Landeshauptmann Günther Platter kurzfristig ruhig gestellt war.

Wiener Wut. Umso heftiger war die Kritik aus Wien: Außenminister Alexander Schallenberg gab dem Online-Portal der Bild-Zeitung am Montag ein Interview, in dem er die deutsche Bundesregierung frontal angreift: „Sie schneiden sich ins eigene Fleisch.“ Zuvor hatte er den deutschen Botschafter Ralf ­Beste zu sich ins ­Außenamt zitiert.

„Ich habe das Gefühl, dass wir zurückfallen in die schlimmste Zeit von März 2020“, so Schallenberg, der – ganz Diplomat – höflich, aber bestimmt erklärte: „Ich glaube, dass einige Maßnahmen überschießend sind und man sich vielleicht die Konsequenzen nicht wirklich überlegt hat.“

Matteo Salvini, Chef der rechten Lega, die in Italien wieder mitregiert, sprach von „schändlichen Staus am Brenner“ wegen österreichischer Kontrollen, von der EU-Kommission kam scharfe Kritik daran, dass Deutschland die abgestimmten Ansätze zur Reise­freiheit ignoriere.

Söders Konter. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fiel zur Kritik am Grenzstopp nur ein: „Was für ein Unsinn.“ CSU-Staatssekretär Stephan Mayer donnerte: „Wir brauchen keine Belehrungen aus Brüssel.“

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