Inzwischen konnte das Kreuz wieder aufgestellt werden.
Das Gipfelkreuz des Großglockners ist am Dienstag von einem Bergführertrupp wieder aufgestellt worden. Das Kreuz war nach einem Blitzschlag teilweise aus der Verankerung gerissen worden und drohte, auf die Pasterze abzustürzen. "Die Bergführer haben es jetzt einmal provisorisch wieder fixiert, es kann nicht mehr umfallen", sagte Peter Tembler, Wirt der Erzherzog-Johann-Hütte..
300 kg-Koloss
Am Sonntag hatten Alpinisten festgestellt, dass
das Kreuz, das von vier Stahlketten gehalten wird, nicht mehr sicher steht.
Peter Suntinger, Obmann des Heiligenbluter Bergführervereins: "Die zwei
südlichen Anker sind aus dem Fels gerissen worden, ein Blitzschlag hat den
Fels gesprengt." Am Sonntagabend schließlich hätten starke Windböen das
Kreuz umgerissen. "Das Kreuz wiegt gut 300 Kilogramm, das Aufstellen ist
unter diesen Bedingungen sehr schwierig", meinte Suntinger.
Laut Tembler ist das Gipfelkreuz des höchsten Berges Österreichs eine Besonderheit, weil es kein fixes Podest hat, sondern direkt im Fels steht. "Das macht es natürlich vergleichsweise instabil, ich glaube aber, dass in diesem Fall beim Blitzeinschlag auch ein Podest geborsten wäre." Das Kreuz, das seit 1880 am Gipfel steht, wird sehr oft vom Blitz getroffen. "Die Energie wird dann über die Ketten und Anker in den Fels abgeleitet, diesmal hat es ihn regelrecht aufgesprengt", sagte Tembler.
Helikopter half mit
Eine Gruppe von Bergführern war in der Früh
in Richtung Gipfel aufgebrochen, um das Kreuz wieder aufzustellen,
Unterstützung erhielten sie dabei von einem Helikopter. "Es geht ohne
Hubschrauber auch, aber das ist viel schwieriger", erklärte Suntinger. Der
Einsatz in den Mittagsstunden verlief weitgehend problemlos, allerdings
musste der Hubschrauber mehrmals die Arbeit unterbrechen, weil der Gipfel
immer wieder kurzfristig in dichten Nebel gehüllt war. Gegen 13.30 Uhr stand
das Kreuz wieder. Es soll in den kommenden Tagen noch endgültig verankert
werden.
Das Gipfelkreuz auf dem Großglockner ist am Wochenende übrigens bereits zum zweiten Mal umgestürzt, wie Tembler erzählte. 1999 wurde es anlässlich der damals bevorstehenden 200-Jahr-Feier der Erstbesteigung, die am 28. Juli 1800 stattgefunden hatte, vom Berg heruntergeholt und renoviert. Das drei Meter hohe Metallgebilde war war 1880 von Kalser Bergführern als Erinnerung an die silberne Hochzeit von Kaiser Franz Joseph und "Sisi" in mehreren Tagen auf den Berg geschleppt und aufgestellt worden.