Opa (72) seines Kindes erstochen

Häftling auf Flucht tötet Beisl-Wirt

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Der 37-Jährige Christian F. soll den Vater der Mutter seines Kindes umgebracht haben.

Er hat mehr Vorstrafen als andere Leute Knöpfe am Hemd. Ein schlichtes Gemüt. Eine blutjunge Ex-Freundin, die den Kiffer, Dealer und Heißsporn den Sohn nie mehr sehen lassen will. Und eine Mordswut auf den ­Vater seiner Verflossenen. Ihm gibt der 37-jährige Christian F. die Schuld an der Trennung.

In seiner Zelle in der Justizanstalt Simmering fasst der ewige Ganove einen Plan: die Flucht aus der Haft. Wie ÖSTERREICH berichtete, durfte der 37-Jährige – der im November freigekommen wäre, aber sofort wieder eine vierjährige Haftstrafe wegen Drogendelikten antreten hätte müssen – als Küchenhilfe arbeiten.

Dabei gelang es ihm am Sonntag, bei der Essensausgabe ungesehen vom geschlossenen Bereich durch mehrere bewachte Türen in den offenen Vollzug vorzudringen – und sich von dort mit zusammengeknoteten Tischtüchern abzuseilen.

Anwalt Rast : „Mein Mandant ist voll geständig“
Justizministerin Beatrix Karl hat eine Kommission eingesetzt, die herausfinden soll, wer schuld an der Panne ist, die Stunden später den 72-jährigen Franz V. das Leben kostete.

Von dem Beislwirt, der trotz seines rüstigen Alters noch hinter der Budel seines Pubs im Fünfhaus stand, wollte Christian F. wissen, wo seine Ex und sein kleiner Sohn steckten. Franz V. verriet nichts – dass seine Tochter beim neuen Freund in Wien, das Baby aber bei der Oma in der Steiermark war.

Am Abend tauchte der Häftling auf der Flucht bei der Wohnung seiner Ex in der Webgasse auf. Doch auch dort traf er wieder nur auf den verhassten „Ex-Schwiegerpapa“ – der ihm ein für alle Mal klarmachen wollte, dass seine Tochter nichts mehr von ihm wissen will.

Da drehte Christian F. (für den die Unschuldsvermutung gilt) durch. Wie er später gegenüber der Polizei offen gestand, erstach er den 72-Jährigen im Streit. Sein Anwalt Nikolaus Rast zu ­ÖSTERREICH: „Er ist voll geständig, aber es war juristisch gesehen ein Totschlag, kein Mord.“

Nach der Tat rief der Messerstecher Franziska, die Ex und Mutter seines Kindes, am Handy an und gestand eiskalt: „Ich hab deinen Vater umgebracht.“ Montagfrüh wurde der Häfenflüchtling geschnappt.

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