Unwetter-Chaos

Hagel-Hammer kostet Millionen – Steuerzahler blecht mit

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Die erste große Hagelwelle des Jahres hat innerhalb von nur 24 Stunden einen massiven Schaden in der österreichischen Landwirtschaft angerichtet. Insgesamt werden die Verluste auf etwa 1,9 Millionen Euro geschätzt.

Besonders betroffen waren das Marchfeld in Niederösterreich, die Bezirke Weiz und Hartberg-Fürstenfeld in der Steiermark sowie Güssing und Jennersdorf im Burgenland.

In Niederösterreich traf es vor allem Gartenbau- und Ackerkulturen mit einem geschätzten Schaden von rund 500.000 Euro. In der Steiermark lagen die Schäden bei etwa 800.000 Euro – dort waren vor allem Obstkulturen sowie Netzkonstruktionen betroffen. Das Burgenland verzeichnete rund 600.000 Euro Schaden, ebenfalls hauptsächlich im Obstbau, aber auch auf Grünland und Äckern.

Genaue Schadensschätzungen erstellt

Die Österreichische Hagelversicherung reagierte rasch. Mithilfe digitaler Systeme und direkter Rückmeldungen der Landwirte konnten bereits am Wochenende genaue Schadensschätzungen erstellt werden. Die Schadenserhebung läuft unbürokratisch an, um den betroffenen Landwirten schnell unter die Arme zu greifen, so die Hagelversicherung (HV) in einer Aussendung.

Die Ereignisse verdeutlichen erneut die zunehmende Anfälligkeit der Landwirtschaft für Wetterextreme. Hagel, Dürre, Frost und Überschwemmungen verursachten im Vorjahr einen Gesamtschaden von 260 Millionen Euro. Laut der Hagelversicherung beginnt die Schadenssaison heute früher und dauert länger – eine klare Folge des Klimawandels.

Konsequenzen für Steuerzahler

Auch für die Steuerzahler hat das Konsequenzen: Der Staat übernimmt über das Hagelversicherungs-Förderungsgesetz 55 % der Versicherungsprämien – je zur Hälfte durch Bund und Länder. Mit steigenden Schadenssummen wächst auch das Prämienvolumen: 2024 stieg es auf 373,5 Millionen Euro (plus 9,6 %), wie "Kleine Zeitung" berichtet.

Versichert sind über 1,35 Mio. Hektar in Österreich sowie drei Millionen Hektar in Zentral- und Südosteuropa.

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