Tankwartin schlug Räuber in die Flucht - jetzt ist sie arbeitslos.
Es geschah in der Nacht auf den 3. Jänner 2014
. Gegen 3 Uhr stürmte ein vermummter Mann in den Shop der Jet-Tankstelle in Hallein. Der Räuber bedrohte die Angestellte (41) mit einer Gaspistole.
Die Frau reagierte couragiert: Sie schlug dem Mann mit einem heißen Backblech, das sie gerade aus dem Ofen geholt hatte, auf die Hand. "Da hab' ich keinen Mut mehr gehabt und bin retour hinaus", schilderte der Räuber - ein Pensionist (65), dem am Mittwoch in Salzburg der Prozess gemacht wurde. Beim Hinauslaufen bekam er noch mehrere Hiebe mit dem Blech ab. Am Nachmittag wurde der Räuber nach einem Überfall auf eine Billa-Filiale von zwei Burschen festgehalten, bis die Polizei kam. Der bisher unbescholtene Pensionist wurde wegen zweifachen schweren Raubes und wegen minderschweren Raubes schuldig gesprochen. Er kassierte sechs Jahre unbedingte Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Doch nicht nur für den Täter war der 3. Jänner eine Zäsur, sondern auch für sein Opfer. Die Frau verlor ihren Job an der Tankstelle - ihr Arbeitgeber löste das Arbeitsverhältnis mit ihr auf. "Sie kann nicht schlafen und muss Medikamente nehmen. Sie schreckt sich vor ihrem eigenen Schatten, hat Konzentrationsstörungen und ist seit 7. Jänner arbeitsunfähig", sagte Opferanwalt Stefan Rieder. Der Anwalt forderte 5.000 Euro Teilschmerzensgeld, das der Frau auch zugesprochen wurde.