Die Verdächtigen produzierten "Gras" im Wert von 780.000 Euro.
Sechs verdächtige Marihuana-Züchter und -Dealer sind von der Polizei in der Obersteiermark ausgeforscht und verhaftet worden. Die Männer und Frauen im Alter von 33 bis 54 Jahren sollen jahrelang Hanfstauden angebaut, geerntet und dann gewinnbringend an Süchtige verkauft haben. Als Beamten die mutmaßlichen Täter schnappten, konnten insgesamt 78 Kilogramm Marihuana im Wert von rund 780.000 Euro sichergestellt werden.
In Donauauen gesetzt
Hinweise aus der Bevölkerung haben die Ermittler auf die Spur des Sextetts aus dem Bezirk Liezen gebracht. Der 45-jährige Haupttäter soll im März Hanfsamen besorgt und einen Großteil davon einem 47-jährigen Deutschen zur Aufzucht von Stecklingen gegeben haben. Tatsächlich gediehen die Samen im Dachboden der Wohnung des Deutschen zu rund 200 kleinen Pflänzchen heran. Diese haben die beiden dann im Mai mit Hilfe eines 47-jährigen Bekannten in den Tullner Donauauen in Niederösterreich eingesetzt. Diese Outdoor-Anlage wurde vom 45-Jährigen über die Sommermonate hinweg betreut.
Ende September konnten die Verdächtigen die ersten 15 Hanfstauden ernten und brachten sie in die Wohnung des Deutschen. Von dort fanden die Pflanzen auch ihren Weg zu den drei weiteren mutmaßlichen Tätern, die die Stauden und Blüten verarbeiteten und 14,5 Kilogramm Marihuana daraus herstellten. Als auch die restlichen Stauden zur Ernte standen, mussten die Täter sogar einen Kleintransporter anmieten, um das "Gras" Ende Oktober, verpackt in 25 große Müllsäcke, zur Trocknung und Weiterverarbeitung abzutransportieren. Dabei wurden sie aber von der Polizei geschnappt.
Seit 2006 angebaut
Der Hauptverdächtige und der Deutsche stehen unter Verdacht, bereits seit 2006 Marihuana produziert und im Vorjahr rund zehn Kilogramm geerntet zu haben. Nur ein geringer Teil des Suchtgifts sei für den Eigengebrauch verwendet, der Großteil verkauft worden. Alle sechs Verdächtigen wurden nach den Einvernahmen in die Justizanstalt Leoben eingeliefert.