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Shopping: Alle 10 Meter ein Bettler

Hier schnorren die Advent-Bettler

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Im Advent treten die organisierten Bettler-Banden verstärkt auf unseren Straßen auf.

Besinnliche Vorweihnachtszeit? Von wegen. Wer derzeit auf die Adventmärkte oder Shoppingstraßen geht, wird vermehrt von Bettlern angesprochen, die kein „Nein“ akzeptieren. Immer mehr Leser melden sich in der ÖSTERREICH-Redaktion, beschweren sich. Ein Beispiel: „Es ist unerträglich, ich kann nicht einmal mehr in den Supermarkt gehen, ohne angeschnorrt zu werden.“

Bis zu 80 Euro nehmen die Bettler in guten Lagen ein

Reportage

Lokalaugenschein auf der Kärntnerstraße in der Wiener Innenstadt, gestern 12.00 mittags. Auf dem Foto oben sind alle Standorte von Bettlern markiert – es ist dicht gedrängt. Alle 10 Meter wird man angeschnorrt. Nicht mitgerechnet sind diejenigen, die herumgehen und mal hier, mal dort um Münzen betteln.

Kasse klingelt

Das Betteln scheint sich auszuzahlen. Bis zu 80 Euro werden pro Tag eingesammelt. Ein Vermögen in den Heimatländern vieler, die hier auf der Straße auf Almosen angewiesen sind. Aber: Hinter den Meisten steckt die Mafia. Das Geld wird ihnen abgenommen.

Die Adventmärkte in Wien beruhigen derzeit noch, schließlich gibt es kein Bettelverbot. Aber: Auch der Christkindlmarkt (2 Millionen Besucher) hat extra Securitys angeheuert. Bei aggressivem Betteln wird eingegriffen und die Polizei geholt. Ein ­Insider: Je näher der Heilige Abend kommt, desto größer wird das Problem. Denn: Viele organisierte Banden wittern das große Geschäft. Sie karren Hunderte Bettler aus ganz Europa auf die Shopping-Straßen.

Ein paar Hundert Meter weiter, am Wiener Naschmarkt, dem beliebtesten der Bundeshauptstadt, kann man keine zwei Minuten an einem Stand gustieren, schon wird man um ein paar Münzen gefragt. Das ist der absolute Hotspot in Wien.

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