Boomendes Geschäft

Immer mehr Mädchen wollen eine Schönheits-OP

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Das Geschäft mit der Schönheit boomt, 80 Prozent der unter 30-Jährigen wünschen sich eine Schönheits-OP.

Neuer Busen zur Matura oder Stupsnase zur Firmung? 70.000 bis 80.000 kosmetische Operationen werden jedes Jahr in Österreich durchgeführt, sagte Sylivia Groth, Geschäftsführerin des Frauengesundheitszentrum in Graz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frauenministerin Heidrun Silhavy (S) am Dienstag in Wien. Neue Zielgruppe seien junge Mädchen in der Pubertät: unzufrieden mit ihrem Aussehen und wenig selbstbewusst. Es werde regelrecht mit einem neuen Busen fürs Maturakleid geworben, meinte Groth.

80 Prozent der unter 30-Jährigen würden sich unters Messer legen
Besorgniserregend für die Ministerin: Mit Schönheitsoperationen werde ungefähr so geworben, wie mit Haarefärben - und der Markt wächst. Wie stark dieser tatsächlich boome, könne man aufgrund fehlender Zahlen für Österreich nicht sagen. "Wir wollen aber auf die Thematik aufmerksam machen", sagte Silhavy. 80 Prozent der unter 30-Jährigen würden sich hierzulande laut Umfragedaten einer Kosmetikfirma der Schönheit wegen unters Messer legen wollen. Die meisten Brustimplantate lassen sich 20- bis 29-jährige Frauen einsetzen. Alarmierend seien Zahlen aus Deutschland, denenzufolge sich jedes fünfte Kind zwischen neun und 14 Jahren eine Schönheits-OP wünsche.

Jedes Mädchen will fünf Kilo abnehmen
Laut Daten des Frauengesundheitszentrums, das Workshops mit Schülerinnen zum Thema durchführt, will im Schnitt jedes Mädchen fünf Kilo abnehmen und nur eines von 15 ist mit seiner Figur völlig zufrieden. Haare, Lippen und Augen sind jene Körperteile, die junge Frauen am meisten an sich mögen. Gleichzeitig sind es jene Regionen, die sie am einfachsten durch Färben, Schminken, Haarezupfen etc. selbst verändern können. Der Busen und die Oberschenkel sind Körperteile, die am stärksten abgelehnt werden.

Schönheitsideale als Grund für immer mehr OPs
Das Geschäft mit der Schönheit sei im Steigen. Es sind marktwirtschaftliche Faktoren, die Schönheitsideale prägen, meinte Groth. Chirurgen verdienen daran. Selbst wenn Jugendliche an einer schiefen Nase leiden, löse eine Operation oft nicht das Problem.

Von Ärzten würde sich Silhavy eine freiwillige Selbsterklärung - entsprechend einer Empfehlung der EU aus dem Jahr 2002 - wünschen, derzufolge keine Brustimplantationen oder "unnötigen" kosmetischen Eingriffe bei unter 18-Jährigen ohne medizinische Indikation durchgeführt werden dürfen.

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