Extrem viele Überstunden

Irre: Beamter geht 2 1/2 Jahre auf Zeitausgleich

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Der Tiroler Amtsleiter häufte 5.844 Überstunden an.

Zu einem extremen Fall bei der Erfassung der Arbeitszeit kam es in der Tiroler Gemeinde Axams. Ab dem Jahr 2000 soll ein Amtsleiter, der gleichzeitig auch Bauamtsleiter war, Urlaubs- und Arbeitszeit angehäuft haben, so ein Tiroler Gemeindebericht des Landesrechnungshofes (LRH).

2 1/2 Jahre Zeitausgleich

Im Jahr 2015 wurde die Angelegenheit bekannt. Zu diesem Zeitpunkt soll der Mann mehr als 2.021 Stunden Resturlaub und 5.844 Stunden Arbeitszeitguthaben angesammelt haben. Laut dem Bericht des LRH seien dies mehr als vier Jahre Arbeitszeit.

Im Februar 2019 sollte der Gemeindebedienstete seine Pension ohne offene Ansprüche antreten. Aus diesem Grund wurde er schon mehr als zweieinhalb Jahre vorher, nämlich im Juni 2016, freigestellt. Da das Zeitguthaben schlechter umgerechnet wurde, als es der Bericht des LRH angibt, ergab sich die Differenz auf die errechneten vier Jahre.

Ungewöhnliche Vereinbarung

Zustande kam die extreme Anzahl an Überstunden, weil der Tiroler mit dem früheren Bürgermeister der Gemeinde vereinbart hatte, dass seine Mehrstunden und sein Urlaubsguthaben nicht wie gewöhnlich verfallen, sondern angespart werden dürfen, berichtet die "Tiroler Tageszeitung".

Der Mann habe die Vereinbarung aber nur mündlich, nicht schriftlich mit seinem Dienstgeber getroffen. Der LRH-Leiter Reinhard Krismer bezeichnete dies als "keine Meisterleistung", da die Qualitätsstandards der Verwaltung dadurch nicht erfüllt seien. Der amtierende Bürgermeister Christian Abenthung erklärte laut tirol.ORF.at, dass keinerlei "Unsauberkeit" stattgefunden habe. Es sei nichts passiert, außer, dass jemand viel gearbeitet habe.

Elektronisches Zeiterfassungssystem

Doch sei im Jahr 2014 ein elektronisches Zeiterfassungssystem etabliert worden, um derartigen Problemen in Zukunft vorzubeugen.

Im Zuge der Aufarbeitung des Falles wurde in der Gemeinde auch ein weiterer Fall von gehorteter Arbeitszeit bekannt. So habe der Leiter des Recyclinghofes von Axams siebeneinhalb Monate an Urlaubs- und Überstunden angehäuft. In diesem Fall wurde eine Kombination aus Auszahlung und "Urlaub abbauen" vom Gemeinderat beschlossen.

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