Aktion verlief laut Forstdirektor ohne Zwischenfälle - Neustart für das Areal angekündigt.
Das in die Jahre gekommene Cafe-Restaurant beim Schloss Cobenzl in Wien wird seit heute, Dienstag, von der Stadt Wien zwangsgeräumt. Der Vertrag des bisherigen Pächters war bereits 2012 gekündigt worden, die nachfolgenden gerichtlichen Verfahren dauerten aber bis 2016. Der Auftakt der Aktion ging ohne Zwischenfälle über die Bühne, wie Forstdirektor Andreas Januskovecz der APA berichtete.
"Es ist alles ruhig abgelaufen", erzählte er. Laut dem Forstdirektor hat der ehemalige Betreiber das Café zu drei Viertel leergeräumt. Das habe die Arbeiten heute erleichtert. Der scheidende Pächter war auch persönlich anwesend, berichtete Januskovecz. In sein früheres Lokal kann dieser nun aber nicht mehr zurück. Die Stadt hat auch die Schlösser ausgetauscht. Die Räumung wird vermutlich noch den morgigen Tag andauern.
Die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) hatte zuletzt einen Neustart für das Areal angekündigt. Sie stellte ein "zeitgemäßes Lokal" in Aussicht, wobei eine Kooperation mit dem benachbarten Weingut Cobenzl angedacht wird. Ein Abriss der Immobilie ist zumindest nicht gänzlich ausgeschlossen, da diese nicht unter Denkmalschutz steht.
Die Initiative Denkmalschutz forderte am Dienstag umgehend, das Ensemble zu erhalten. Es handle sich um ein wichtiges Ausflugslokal, das 1910 im secessionistisch beeinflussten, barockisierenden Heimatstil unter der Leitung des Baurats Josef Pürzl vom Wiener Stadtbauamt errichtet wurde, wie es in einer Ausendung hieß. Zudem solle das Denkmalamt prüfen, ob nicht eine Unterschutzstellung möglich sei.