Das Katz-und-Maus-Spiel um den flüchtigen Judo-Helden geht in Kiew weiter.
Wien/Kiew. Der flüchtige zweifache Judo-Olympia-Sieger Peter Seisenbacher spielt weiter auf Zeit: Der 57-Jährige schwänzte einen Prozess in Kiew, den er selbst angestrengt hatte. Er wollte gegen die Ablehnung seines Antrages auf politisches Asyl ankämpfen. Jetzt wurde ein neuer Prozess für den 17. April anberaumt.
Wie berichtet, ist Seisenbacher seit Dezember 2016 auf der Flucht. Damals sollte ihm in Wien den Prozess wegen schweren sexuellen Missbrauchs Unmündiger gemacht werden.
Laut Anklage soll Seisenbacher während seiner Zeit als Judo-Trainer mindestens zwei Mädchen missbraucht haben – es gilt die Unschuldsvermutung.
Drei Tage vor dem Verfahren tauchte die Judo-Legende unter, bis er in der Ukraine festgenommen wurde. Den Antrag der österreichischen Behörden auf eine Auslieferung lehnte Kiew jedoch ab. Begründung: nach geltendem Recht verjährt.
Allerdings wurde Seisenbacher zur Ausreise aufgefordert. Dagegen ging er mit dem Antrag auf politisches Asyl vor. Wird dieser endgültig abgelehnt, muss er nach Österreich, weil er keine gültigen Reisedokumente mehr besitzt.