Bis 28. Oktober gilt wieder die Sommerzeit. Umstellung löste einen Polit-Streit aus.
Seit heute gilt wieder die Sommerzeit. Doch: Der Streit um die Zeitumstellung geht weiter. Kärntens LH Dörfler fordert die „Ganzjahreszeit“.
Heute Nacht sprang die Uhr wieder von zwei auf drei, bis 28. Oktober gilt die Sommerzeit. Eine kleine Änderung, an die wir uns längst gewöhnt haben – dachte man zumindest. Eine Gallup-Umfrage im Auftrag von ÖSTERREICH brachte aber ein anderes Ergebnis. Demnach sind 48 Prozent der Österreicher für eine Abschaffung der Sommerzeit. Sie wollen die Umstellung nicht, fordern eine „Ganzjahreszeit“.
Die schärfsten Sommerzeit-Gegner sind übrigens Arbeiter (60 Prozent), gefolgt von Hausfrauen: 56 Prozent.
Zusätzlich scheint die Zeitumstellung auch den Biorhythmus einiger Politiker durcheinandergebracht zu haben. So forderte am Montag Kärntens FPK-Politiker Uwe Scheuch ein rasches Abschaffen der Zeitumstellung: „Weg mit der sinnlosen Umstellung“, forderte er, „wir wollen die Sommerzeit als Ganzjahreszeit“. Die Winterzeit brauche niemand, meinte er. Im Winter sei es – so oder so – an den Tagesrandzeiten immer dunkel. Nun legte Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler im ÖSTERREICH-Gespräch ein Schäuferl nach: „Die Menschen wollen die Zeitumstellung nicht. Sie bringt auch keinen Nutzen – weder wirtschaftlicher noch medizinischer Natur“, sagte er. Die Sommerzeit als Ganzjahreszeit wäre die beste Lösung.
Lesen Sie das ÖSTERREICH-Interview mit Kärntens Landeshauptmann Dörfler auf der nächsten Seite:
ÖSTERREICH: Was haben Sie gegen die Umstellung auf Sommerzeit?
Gerhard Dörfler: Ich persönlich kann mit der Zeitumstellung ganz gut leben, aber die Menschen wollen die Umstellung nicht. Das zeigt doch die heftige Diskussion, die derzeit bei uns geführt wird.
ÖSTERREICH: Welche Forderung haben Sie?
Dörfler: Die Sommerzeit als Ganzjahreszeit wäre wohl die beste Lösung, das hat auch Uwe Scheuch angeregt. Der Gastronomie und dem Tourismus brächte das wirtschaftlich die größten Vorteile.
ÖSTERREICH: Es gibt doch wichtigere Probleme …
Dörfler: Sicher, aber die Mehrheit der Menschen sieht keinen echten Vorteil in der Umstellung. Deshalb sollten wir rasch eine unaufgeregte Sachdiskussion zu diesem Streit-Thema führen.
