Weil er im Rausch in der Justizanstalt Rottenstein randaliert und Justizwachebeamte angegriffen hat, ist am Freitag ein 45-jähriger Kärntner in Klagenfurt vor dem Richter gestanden.
Klagenfurt. Er gab an, dass er während eines Ausgangs nur zwei Bier getrunken habe, in die ihm jemand KO-Tropfen gemischt haben müsse. Die Verhandlung wurde vertagt.
"Ich bin ja selber Opfer", meinte Angeklagte in seiner Vernehmung durch Richter Gernot Kugi. "Sie haben bei Ihrem Ausgang im offenen Vollzug Alkohol getrunken, was Sie nicht dürfen. Sie haben auch gewusst, dass Sie ein Alkoholproblem haben. Warum trinken Sie dann?", fragte Kugi. "Das war keine gute Idee, ich wollte nicht, dass es so endet", antwortete der 45-Jährige. Ihm seien K.o.-Tropfen verabreicht worden: "Ich war schon nach dem zweiten Bier in so einem Zustand. Ich habe einen totalen Gleichgewichtsverlust gehabt, bin mehrmals gegen eine Säule gelaufen und hatte optische Wahrnehmungsstörungen. Das war bei einem Alkoholrausch nie der Fall, ein totales Blackout ist mir auch noch nie passiert." Der Mann ist zwölf Mal einschlägig vorbestraft, zuletzt wurde er wegen gefährlicher Drohung verurteilt.
"Auf gut kärntnerisch gesagt: Er war total ang'soffen", erzählte jener Justizwachebeamte als Zeuge, der den 45-Jährigen nach seinem Ausgang in der Justizanstalt in Empfang genommen hatte, "er hat gewankt, gelallt und nach Alkohol gestunken." Weil der Häftling angefangen hatte zu randalieren, habe er ihn in einen Haftraum gesperrt und die Kollegen der Justizanstalt Klagenfurt angerufen, damit sie ihn vom offenen Vollzug nach Klagenfurt bringen. Gemeinsam gelang es, den Angeklagten zu bändigen, der sich in der Zwischenzeit mit einem Besenstiel bewaffnet hatte und wüste Drohungen ausstieß. In einer seiner Jackentaschen wurde auch noch Cannabis gefunden, von dem er aber nicht wisse, wie das dort hingekommen war, beteuerte der Angeklagte.
Die Verhandlung wurde vertagt, beim nächsten Prozesstermin sollen mehrere Zeugen befragt werden.