Kriegsverbrecher

Belgrad leitet Ermittlungen gegen Asner ein

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Der mutmaßliche Kriegsverbrecher Milivoj Asner lebt in Klagenfurt. Jetzt soll der 95-Jährige ausgeliefert werden.

Die serbische Sonderstaatsanwaltschaft hat am heutigen Freitag Ermittlungen gegen den in Klagenfurt lebenden mutmaßlichen Nazi-Kriegsverbrecher Milivoj Asner eingeleitet. Dem Justizministerium wurde gleichzeitig vorgeschlagen, von Wien die Auslieferung des 95-jährigen zu beantragen, meldeten Belgrader Medien. Eine Auslieferung Asners an Kroatien ist bisher an mehreren psychiatrischen Gutachten gescheitert, die ihm fortgeschrittene Demenz, Vernehmungs- und Verhandlungsunfähigkeit bescheinigen.

Asner wird angelastet, sich als Chef der Lokalpolizei im kroatischen Pozega vom Mai 1941 bis September 1942 des Völkermords und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht zu haben. In Absicht einer völligen Ausrottung von Serben und Juden habe er zusammen mit anderen Vertretern der lokalen Behörden des damaligen Unabhängigen Staates Kroatiens (NDH) Morde und Folter sowie Vertreibungen auf ethnischen und religiösen Grundlagen begangen und Deportationen von Serben und Juden in Konzentrationslager organisiert, berichteten Medien unter Berufung auf die Sonderstaatsanwaltschaft.

In Belgrad waren kürzlich bereits Ermittlungen gegen zwei weitere mutmaßliche Nazi-Kriegsverbrecher, den 94-jährigen in Budapest lebenden ehemaligen Gendarm Sandor Kapiro sowie den 86-jährigen in den USA lebenden einstigen Gestapo-Angehörigen Peter Egner eingeleitet worden.

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