Arzt und Helfer vor Gericht

Falsche Niere bei Krebspatienten entfernt

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Ein Gerichtsurteil wird bereits heute erwartet.

Am heutigen Dienstag müssen sich am Landesgericht Klagenfurt ein Arzt und ein Operationsgehilfe wegen eines ärztlichen Kunstfehlers verantworten. Der Mediziner hatte Anfang November 2010 einem damals 59 Jahre alten krebskranken Patienten die gesunde rechte statt der tumorbefallenen linken Niere entfernt. Der Fall wurde zwar von Richter Norbert Jenny im Jänner 2012 mit einer Diversion - der Arzt sollte 8.000 Euro Geldbuße zahlen, der OP-Gehilfe 1.400 Euro - beendet. Das Oberlandesgericht (OLG) Graz hob die Diversion in der Folge allerdings auf.

Schon im Verfahren im Jänner hatte sich Staatsanwältin Antoinette Tröster gegen eine Diversion ausgesprochen, und zwar aufgrund der besonders gefährlichen Umstände bei dem Vorfall. Der entsprechenden Beschwerde gegen die diversionelle Erledigung wurde vom OLG stattgegeben. Nun wird die Verhandlung gegen den Arzt und den OP-Gehilfen eröffnet.

Bei dem betroffenen Patienten war drei Wochen vor dem Eingriff ein bösartiger Tumor an der linken Niere diagnostiziert worden. Die Operation schien zunächst planmäßig verlaufen zu sein, einen Tag danach stellte der Pathologe allerdings fest, dass jene Niere, die er zur Untersuchung bekommen hatte, vollkommen gesund gewesen war. Der Patient war bei der OP-Vorbereitung auf die falsche Seite gebettet worden, niemand aus dem sechsköpfigen OP-Team war auf die Idee gekommen, die Lage des Patienten noch einmal zu überprüfen.
 

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