Mahnmal an die Jahrzehnte des Kalten Krieges: Am Wurzenpass ist seit gestern ein original russischer T-34-Kampfpanzer zu sehen.
Ein ausgedienter russischer Panzer wurde am Donnerstag vom österreichischen Bundesheer am Wurzenpass nahe der Grenze zu Slowenien aufgestellt. Drei Schwertransporter des Heeres rollten samt Polizeieskorte an, um den historischen T34-Kampfpanzer und einige Panzerigel als Mahnmal aufzustellen - mit Blickrichtung ins Landesinnere von Kärnten. Genau an jener Stelle, wo bis 1990, bis zum Fall des Eisernen Vorhangs, im Verteidigungsfall der Abwehrkampf aus den österreichischen Bunkeranlagen begonnen hätte.
Historischer Hintergrund
Am 8. Mai 1945 ging der Zweite Weltkrieg
zu Ende. Danach, während des Kalten Krieges, standen sich NATO und
Warschauer Pakt jahrzehntelang feindlich gegenüber. Ab 1955 hatte sich das
Bundesheer - aufgrund der geografischen Lage Österreichs - auf eventuelle
Durchmarschpläne der Pakt-Truppen vorbereitet. Dazu wurden an potenziellen
Militär-Transitrouten Bunker, Sperren und Stellungen ausgebaut - so auch am
Kärntner Wurzenpass.
Bunker als Museum
In den vergangenen Jahren wurden die meisten
dieser Bunkeranlagen abgebaut, am Wurzenpass ist in Privatinitiative eine
solche Anlage zu einem Museum umgewandelt worden. Die jahrzehntelang geheim
gehaltenen Bunkeranlagen und Stellungen können im Originalzustand seit 2005
in diesem Museum besichtigt werden. Unter anderem sind fünf Typen von
verbunkerten Panzertürmen, sowie „ortsfeste“ Schartenwaffen bis hin zur
Feldkanone „Long Tom“ zu sehen.
Das Bunkermuseum ist von 9. Mai bis 26. Oktober jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.