Der Mord an einer Hochschwangeren wird mit jedem neuen Detail unvorstellbarer.
Sollte sich bestätigen, wovon die Kripo nach derzeitigem Stand ihrer Ermittlungen ausgeht, sitzt im Mordfall an der hochschwangeren Julia H. aus Fefferitz ein dringend Tatverdächtiger in U-Haft, der sogar nicht in das Profil eines eiskalten Mörders passen will. Der 35-Jährige stammt nicht nur aus bestem Hause, er selbst hat beruflich und privat eine Bilderbuch-Karriere hinter sich. Der promovierte Mehrfach-Magister arbeitete als Manager für ein weltweit tätiges Logistik-Unternehmen, brachte es als Schiedsrichter in seiner Freizeit bis zum Referee in der Bundesliga. Zuletzt pfiff er in der 2. Liga und in der Regionalliga. Typ Schwiegermutter-Traum, der nach außen seit sechs Jahren eine Bilderbuch-Ehe führte und sich liebevoll um seine drei kleinen Kinder kümmerte.
Seitensprung mit Opfer als Mord-Motiv
Doch der Familienvater führte offenbar ein Doppelleben. Außerehelich war er mit Julia H. liiert. Die beiden sollen sich bereits zu Studienzeiten kennen- und lieben gelernt haben. Das Baby, das die 31-Jährige in Kürze just zum 36. Geburtstag ihres Geliebten erwartete, soll von dem Top-Schiedsrichter stammen. Letzte Gewissheit soll ein DNA-Abgleich erbringen.
In der vertrackten privaten Situation könnte auch das Motiv für den Badeswannen-Mord liegen. Mutter und Baby wurden ertränkt. Der Beschuldigte bestreitet. Auf einen Anwalt verzichtete er bislang, ein Pflichtverteidiger wird bestellt. Es gilt die Unschuldsvermutung.