Kurz vor Weihnachten holen sich tausende Menschen ihren Christbaum nach Hause. Doch was für viele nur ein kurzer Weg vom Christbaumverkauf ins Wohnzimmer ist, kann im Straßenverkehr schnell zur Gefahr werden.
Unsachgemäß gesicherte Weihnachtsbäume gelten rechtlich als schlecht gesicherte Ladung – und das kann nicht nur gefährlich, sondern auch teuer werden. Der ARBÖ warnt vor den Risiken und gibt klare Tipps für einen sicheren Transport.
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Christbaum ist Ladung – und unterliegt strengen Regeln
Ob auf dem Autodach, im Kofferraum oder auf der Rückbank: Für den Transport eines Weihnachtsbaums gelten dieselben Vorschriften wie für jede andere Fracht. Wird der Baum nicht ordnungsgemäß gesichert, drohen empfindliche Strafen.
Ein unsachgemäßer Transport könne nicht nur gefährlich werden, es drohen auch Strafen. Der Strafrahmen betrage bis zu 10.000 Euro sowie eine Punktvormerkung im Führerscheinregister, laut ARBÖ-Rechtsexperte Johann Kopinits. Kommt es aufgrund schlecht gesicherter Ladung zu einem Unfall, können zudem massive Probleme mit der Versicherung entstehen.
Überstehende Bäume müssen gekennzeichnet werden
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn der Christbaum über das Fahrzeug hinausragt. Ragt die Ladung mehr als einen Meter über das Heck hinaus, schreibt das Gesetz eine deutliche Kennzeichnung vor. Erforderlich ist eine rot-weiß gestreifte Tafel im Format 25 x 40 Zentimeter mit einem fünf Zentimeter breiten, rot rückstrahlenden Rand.
Diese Kennzeichnungspflicht gilt nicht nur für den Transport im Kofferraum, sondern auch für Christbäume auf dem Autodach. Bei schlechter Sicht – etwa bei Regen, Schnee oder Nebel – ist zusätzlich ein roter Rückstrahler vorgeschrieben.
Tipps für einen sicheren Baumtransport:
- Transport am Dach: Verwenden Sie stabile Zurrgurte und befestigen Sie den Baum so, dass die Spitze nach hinten zeigt. Ein zusätzliches Netz sorgt für mehr Sicherheit.
- Transport im Innenraum: Wenn möglich, den Baum quer einladen und sorgfältig verzurren. So wird verhindert, dass er bei einer Vollbremsung nach vorne rutscht.
- Sicht freihalten: Weder der Baum noch Gurte oder Hilfsmittel dürfen die Sicht einschränken. Spiegel, Seiten- und Heckscheiben müssen frei bleiben.
- Auto schützen: Alte Decken, Planen oder große Müllsäcke verhindern Kratzer, Harzflecken und Schmutz im Fahrzeuginnenraum.
- Bedienelemente prüfen: Vor der Abfahrt sicherstellen, dass Handbremse, Schalthebel, Gurtschlösser und andere Bedienelemente problemlos erreichbar sind.
- Fahrweise anpassen: Langsamer fahren, größeren Abstand halten und abrupte Lenk- oder Bremsmanöver vermeiden.
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Ernste Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer
Ein ungesicherter Christbaum kann während der Fahrt verrutschen, die Sicht behindern oder im schlimmsten Fall zu einer ernsten Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer werden. Deshalb ist der richtige Transport nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit, sondern vor allem der Sicherheit.
Der ARBÖ empfiehlt: Baum gut einnetzen, fest verzurren und so platzieren, dass er weder übersteht noch den Fahrer ablenkt.
Wer diese Regeln beachtet, bringt seinen Christbaum sicher nach Hause – und vermeidet unnötigen Ärger, hohe Strafen und gefährliche Situationen auf dem Weg zum Weihnachtsfest.