Ein 55-jähriger Wiener wollte in der U-Bahn einen nervtötenden Smombie darauf hinweisen, etwas leiser zu telefonieren bzw. TikTok-Videos zu schauen. Der Angesprochene reagierte prompt und brutal. Jetzt wird er per Lichtbild gesucht.
Wien. Nach Auswertung der Überwachungskameras in der U2 und der Identifikation durch Opfer und Zeugen fahndet die Polizei nach einem jungen Mann - vom Erscheinungsbild her um die 20 mit Kinn- und Oberlippenbart und wenige Kilos unterm locker sitzenden grauen Trainingsanzug -, der am 6. September um 19 Uhr am Abend schwer ausgezuckt ist, nur weil ihn ein Fahrgast bat, was kommendes Jahr sogar von der zuständigen Stadträtin und den Wiener Linien in einer Kampagne thematisiert werden soll: nicht so laut zu telefonieren.
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Wie jeder täglich in den Öffis beobachten bzw. miterleben kann, telefonieren immer mehr Menschen mit dem Smartphone nicht (wie eigentlich gedacht) am Ohr – sondern halten sich das Smartphone (meist im Lautsprecher-Modus) vor den Mund. Und plaudern und brüllen drauflos, als ob sie allein und daheim wären, andere hören ungeniert Musik ohne Kopfhörer oder schauen sich im Schnelldurchgang und ebenfalls laut Videos an. Als Mitreisender ist man da schwer und schnell genervt.
Jener 55-jährige Passagier, der einen Smombie (ein Schachtelwort aus "Smartphone" und "Zombie") in der U-Bahn daraufhin hinwies, die Lautstärke zu reduzieren, sollte die Bitte bitter bereuen. Der andere donnerte ihm als Antwort die Faust ins Gesicht, worauf das Opfer bewusstlos im Waggon liegen blieb.
Als Zeugen die Polizei alarmierten, flüchtete der Handy-Schläger aus dem Stationsgebäude der Station Seestadt. Eingeleitete Sofortfahndungsmaßnahmen verliefen leider negativ. Der k.o.-gegangene Wiener wurde durch die Berufsrettung Wien notfallmedizinisch erstversorgt und mit schweren Kopfverletzungen in ein Spital gebracht.
Nun ersucht die Landespolizeidirektion Wien über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien um mediale Veröffentlichung des Fotos des Verdächtigen. Sachdienliche Hinweise (auch anonym) werden an das Kriminalreferat der Polizeiinspektion Sonnenallee unter der Telefonnummer 01-31310-66448 erbeten.
Es gilt die Unschuldsvermutung.