Dörfler fordert

Saualm statt Knast für Trafik-Räuber

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Nach dem Trafik-Überfall in Villach sollen die tschetschenischen Täter auf die Saualm gebracht werden. Heftige Kritik an der Dörfler-Idee.

Eine gute Stunde dauerte es am Mittwoch, bis die Polizei jene zwei 18-jährigen Burschen gefasst hatte, die mit einer Pistole eine Trafikantin im Villacher Stadtteil St. Martin ausgeraubt hatten. Die beiden lieferten sich zunächst eine wilde Verfolgungsjagd und flohen schließlich in ein Haus. Dort ergaben sie sich.

Wie sich herausstellte, sind die beiden Täter Tschetschenen, die in Villach mit ihren Familien leben. Diese Tatsache rief gestern Landeschef Gerhard Dörfler auf den Plan: „Es gibt null Toleranz gegen Asylwerber, die ihre Hand gegen Kärntner erheben. Aus genau diesem Grund haben die Menschen Angst vor ihnen und dadurch wird die Ausländerfeindlichkeit geschürt.“

Holub gegen Dörfler
Weiters forderte Dörfler, die Burschen sofort auf die Saualm zu verfrachten. Dagegen hat nicht nur Grünen-Chef Rolf Holub etwas: „Herr Dörfler kennt die Gewaltentrennung nicht. Nicht der Landeshauptmann, sondern das Rechtssystem sperrt Menschen ein. Die zwei haben Unrechtes getan, dafür werden sie vom Gesetz bestraft. Die Saualm ist kein legales Bestrafungsmittel.“ Auch Gottfried Kranz, Leiter der Staatsanwaltschaft, kann der Idee Dörflers nichts abgewinnen: „Die beiden kommen auf alle Fälle in die Justizanstalt.“

Darauf angesprochen, meint Dörfler schließlich: „Es freut mich, dass die Staatsanwaltschaft endlich durchgreift. Sobald die Männer wieder freigelassen werden, werden sie auf die Saualm überstellt werden.“

Rechnungshof überprüft Saualm
Platz gibt es auf der Saualm genug. Laut Holub waren Mitarbeiter vom Rechnungshof vor wenigen Tagen dort, um sich dort umzusehen. „Höchstens fünf Männer sind dort untergebracht. Das Land investiert viel Geld in den noch immer laufenden Umbau für nichts und wieder nichts. Das wird jetzt auf unser Drängen hin vom Rechnungshof überprüft“, erklärte Holub.

Von den zu Weihnachten von der Saualm geflohenen Asylwerbern sind nach neun Monaten noch vier in privaten Herbergen untergebracht. Einige bekamen inzwischen Aufenthaltsgenehmigungen, die meisten allerdings sind ihn ihre Heimat zurückgekehrt.

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