Befand sich in psychischen Ausnahmezustand

Streit Motiv für tödlichen Axtangriff in Slowenien

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Ein Streit soll das Motiv einer Bluttat sein, die ein 43-jähriger Mann aus Slowenien am Samstag bei einer Polizeikontrolle in Kärnten gestanden hat.

Celje/Völkermarkt. Der Beschuldigte wird wegen Tötung und schwerer Körperverletzung angezeigt. Am Montag sollte der Verdächtigte dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden, gab die Polizei laut Nachrichtenagentur STA bei einer Pressekonferenz in Celje bekannt.

Der 43-Jährige hat nach Angaben der Polizei am Samstagnachmittag den 69-jährigen Nachbarn - unbestätigten Berichten zufolge auch der Lebensgefährte der Mutter des Verdächtigen - mit einer Axt erschlagen. Die Tat ereignete sich im Garten des Einfamilienhauses, in dem der Beschuldigte zusammen mit seiner Mutter wohnte.

Am Vormittag hatte er der Mutter und dem Nachbarn noch bei Brennholzhacken geholfen, nach dem Mittagessen brach im Garten zwischen den beiden Männern ein Streit aus, so die Polizei. Die Mutter versuchte den Sohn zu beruhigen, er stieß sie jedoch weg, wobei sie stürzte und sich den Arm brach. Daraufhin habe der Sohn zur Axt gegriffen und dem älteren Mann mehrmals auf den Kopf geschlagen. Das Opfer erlag noch am Tatort seinen Verletzungen.

In Bleiburg in Polizeikontrolle geraten

Der 43-Jährige fuhr mit dem Wagen weg und prallte dabei gegen ein in der Nähe geparktes Auto. Nach Angaben der slowenischen Polizei fuhr er auf Nebenstraßen in Richtung Norden und über die Staatsgrenze nach Österreich, berichtete die STA. In Aich bei Bleiburg (Bez. Völkermarkt) habe er eine Panne gehabt und sei so in eine Polizeikontrolle geraten, wie es am Samstag von der Landespolizeidirektion Kärnten hieß. Während der Kontrolle gestand er die Tat.

Die slowenische Polizei sei während der Fahndung nach dem Verdächtigen von österreichischen Kollegen informiert worden, dass sie eine Person behandeln, die in Slowenien jemanden getötet haben soll, hieß es bei der Pressekonferenz in Celje. Am Samstagabend wurde der 43-Jährige den slowenischen Behörden übergeben.

In psychischen Ausnahmezustand

Der Verdächtige sei in einem psychischen Ausnahmezustand gewesen, sodass er sich seiner Handlung nicht bewusst gewesen sei, sagte der Chef der Kriminalpolizei in Celje, Ales Slapnik, laut STA. Die Polizei ermittelt noch, ob die Tat als Totschlag oder als Mord eingeschätzt werden soll.

Der Verdächtige war polizeibekannt: 2015 wurde er als vermisst gemeldet, kehrte jedoch von selbst nach Hause zurück. Im Jahr 2017 wurde er laut Polizei von den Nachbarn wegen Belästigung angezeigt.

Laut Informationen der Tageszeitung "Vecer" dürfte Eifersucht der Anlass für die Tat gewesen sein. In der Familie soll es seit einiger Zeit Unstimmigkeiten gegeben haben, weil es den Sohn gestört haben soll, mit wem seine Mutter eine Beziehung eingegangen war.


 

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