400 Kilometer legte die schwarze Hauskatze Lea auf ihrer Abenteuer-Tour durch Österreich zurück. Seit Donnerstag ist sie wieder daheim.
Das Abenteuer ist zu Ende. Katze Lea, Spezialistin für Langstrecken, ist wieder daheim bei ihrer Besitzerin Jasmin Wailand (26) und deren 20 Monate alten Sohn Pascal.
Lea hat eine irrwitzige Tour quer durch Österreich unternommen. Samstag vor einer Woche war sie aus Wailands Wohnung in Graz ausgebüxt – via Fenster im zweiten Stock.
"Wie vom Erdboden verschluckt"
Tränen bei Jasmin und
Pascal: Sie hatten die schwarze Katze erst einen Monat davor gemeinsam mit
deren Schwester Lara aus dem Grazer Tierschutzhaus „Arche Noah“ geholt. Die
Suche in der Umgebung blieb erfolglos. Auch auf die Such-Plakate reagierte
niemand. „Die Katze war wie vom Erdboden verschluckt“, erinnert sich
Wailand.
Zehn Tage später in Innsbruck: Passanten fällt eine Katze auf, die völlig orientierungslos und laut schreiend durch die Gassen läuft. Sie geben sie bei Inge Welzig vom Innsbrucker Tierschutzverein ab. „Wir hatten Glück. Die Katze hatte einen Chip und war auch im Computer registriert.“
Katze war als blinder Passagier unterwegs
Welzig staunte nicht
schlecht als sie sah, woher die Katze kam – aus Graz. Unglaublich: 400
Kilometer hatte die Marathon-Katze zurückgelegt, bis sie nach Innsbruck
gelangt war. Wie ist es zu erklären, dass Katzen einen so weiten Weg
zurücklegen? „Sie muss ein Stück als blinder Passagier in einem Fahrzeug
mitgefahren sein“, so Welzig. „Vielleicht in einem Zug, die Familie wohnt ja
in der Nähe vom Bahnhof in Graz. Anders kann ich mir diesen weiten Weg nicht
erklären.“
Über die „Arche Noah“, wo Lea registriert war, erfuhr Welzig, dass die einjährige Katze nun der Familie Wailand gehört. Diese hatte schon gar nicht mehr daran geglaubt, ihre Katze zurückzubekommen – und schon gar nicht aus Tirol. „Ich hab gedacht, ich bin im falschen Film, als beim Anruf Tiroler Dialekt gesprochen wurde“, so Wailand.
Am Donnerstag brachte Welzig Lea dann persönlich bei Familie Wailand vorbei. Die Katze durfte diesmal die ganze Strecke im Auto zurücklegen. Die Wiedersehensfreude war bei Mutter und Kind riesig. Und die Katze tat endlich, was Katzen normalerweise tun: fressen und schlafen.