Gute Chancen für Gipfelsieg

Kaltenbrunner: Jetzt riskiert sie alles

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Bergsteigerin will den K2-Sieg heuer unbedingt schaffen.

Sie kämpft. Die Anstrengungen sind fast unmenschlich. Aber sie gibt nicht auf. Jetzt riskiert Gerlinde Kaltenbrunner alles. Ab heute wird es ernst.

Kaltenbrunner klettert mit dem „Stangl-Aufdecker“
Die Nacht zum Samstag verbrachte die Extrembergsteigerin in einem kleinen Biwakzelt auf einer Felsschulter in 6600 Meter Höhe. Mit ihr im Zelt drei weitere Bergsteiger, die den Gipfelsieg schaffen wollen: Die beiden Kasachen Maxut Zhumayev und Vassily Pivtsov sowie der Pole Darek Zaluski. Wie Kaltenbrunner sind sie absolute K2-Experten. Der Kasache Zhumayev war es auch, der Skyrunner Christian Stangl im Vorjahr als „K2-Schummler“ enttarnt hat.

Am Samstag kämpften sich die vier durch teilweise hüfthohen Schnee bis ins nächste Lager III auf etwa 7.000 Meter: „Das Schlimmste ist die Spurarbeit im Neuschnee“, meint Kaltenbrunner auf ihrer Homepage. Die Website wird von Ralf Dujmovits betreut, deutscher Ehemann der Bergsteigerin. Er hatte Kaltenbrunner bis ins Lager I begleitet, gab dann aber wegen der extremen Wetterbedingungen auf und kehrte mit Bergsteiger Tommy Heinrich ins Basislager zurück.

Doch jetzt stehen die Zeichen für den Gipfelsturm besser denn je: „Die Wetterlage stimmt mich sehr optimistisch. Am K2 herrscht derzeit kein Schneefall mehr und auch der Wind soll ab Sonntag deutlich zurückgehen. Die Bedingungen sind also perfekt“, sagt Karl Gabl, Gerlindes Wetterexperte aus Innsbruck zu ÖSTERREICH.

Stunden der Entscheidung für Gerlinde Kaltenbrunner

Heute will das Bergsteiger-Quartett das Lager IV auf 7.900 Meter erreichen. Spätestens am Montag soll der K2 fallen. Kaltenbrunner wäre dann die erste Frau, die alle 14 Achttausender ohne Sauerstoff bezwungen hat – Weltrekord.

(wek, prj)

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