Wien

Keine Fuzo in der Bäckerstraße

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Stenzel will zwecks Eindämmung der "Lärmszene" Lokale und Polizei kontaktieren.

Aus der Fußgängerzone im innerstädtischen Bäckerstraßen-Viertel wird nichts: Die Mehrheit der Anrainer hat sich bei der von Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (ÖVP) durchgeführten Anrainerbefragung für die Beibehaltung der jetzigen Wohnstraßenregelung ausgesprochen, teilte die Bezirksvorstehung am Montagnachmittag mit. Die Optionen Nachtfahrverbot und Fuzo sind damit gestorben.

Rekord-Rücklaufquote
Mit einer Stimmbeteiligung von 58,68 Prozent - 419 von 714 verschickten Kuverts wurden retourniert - freute sich Bezirkschefin Stenzel im Gespräch über einen neuen Rekord in Sachen Rücklaufquote, wodurch die "demokratische Legitimation" der Befragung bewiesen sei. Das Votum pro Wohnstraße sei eine "klare Willensäußerung", an die sie sich auch halten werde, versprach sie.

Die Teilnahmeberechtigten - Bewohner, aber auch Geschäftsleute - konnten entscheiden, ob die derzeitige Wohnstraßenregelung im Grätzel beibehalten, ein Nachtfahrverbot eingeführt oder eine Fußgängerzone geschaffen werden soll. Stenzel hatte im Vorfeld das Votum mit der angeblich zunehmenden Lärmbelästigung bzw. dem gestiegenen Taxiverkehr durch neue Nachtlokale begründet.

Auf die Frage, wie sie das Problem nun nach dem Aus für Fuzo und Nachtfahrverbot lösen werde, meinte Stenzel heute zur APA: "Das Hauptproblem sind eigentlich nicht die Autos, sondern die Nachtschwärmer." Sie werde mit den ansässigen Lokalen und mit der Polizei in Kontakt treten, um die "Lärmszene" in den Griff zu kriegen. Und Autos dürften eigentlich gar nicht durch eine Wohnstraße fahren, sondern in diese nur zufahren. Das sei aber bisher nicht wirklich kontrolliert worden.

Schwieriges Ergebnis
Zum - gar nicht so einfach aufzudröselnden - Ergebnis: Gemessen an allen retournierten Kuverts, sprachen sich 38 Prozent der Teilnehmer dafür aus, dass das Gebiet zwischen Lugeck und Dr.-Ignaz-Seipel-Platz auch weiterhin eine Wohnstraße bleibt. Immerhin 22 Prozent votierten für die Umgestaltung in eine Fußgängerzone, lediglich vier Prozent sprachen sich für ein Nachtfahrverbot aus. Die restlichen 36 Prozent der zurückgesandten Kuverts wurden separat ausgezählt, da sie mehrere Stimmzettel enthielten. Das Ergebnis sei durch diese Tranche klar bestätigt worden, versicherte Stenzel.

Zum Verständnis: Der Bezirk hatte an jeden Stimmberechtigten drei Antwortkarten ausgesandt - je eine für die Option Fuzo, Nachtfahrverbot und Wohnstraße. Retournierte jemand mehrere Stimmzettel, weil er mit zwei oder gar allen drei Optionen leben könnte, wurden diese ausgefüllten Antwortkarten ebenfalls zu den gültigen gezählt, allerdings ohne in die oben angeführte Prozentauswertung einzufließen.

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