Nach Grenze gestoppt

Kfz-Diebe fuhren im Konvoi

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Frechheit siegt – doch nicht. Drei Polen fuhren mit in Österreich gestohlenen Autos und Motorrädern zur Grenze. Der Konvoi wurde gestoppt.

Dieser spektakuläre Fall zeigt, wie die Autoschieber-Mafia ihre Beute ungeniert in den Osten bis hin nach Weißrussland oder in das Baltikum verfrachten. Doch das NÖ-Landeskriminalamt kennt mittlerweile die Routen, und außerdem wurde in der Nacht von 20. auf 21. Juni das Navi-Signal eines in Langenzersdorf gestohlenen BMW 530xi Touring geortet – in Tschechien. Der 70.000-Euro-Allradler war schnurstracks auf dem Weg nach Niederschlesien. Die Niederösterreicher alarmierten die tschechischen Kollegen und das Bundeskriminalamt über das Sirene-Büro der polnischen Polizei. Und die Info-Kette funktionierte perfekt.

Kurz vor der Grenze nach Poreba konnte der Touring dann ausgemacht werden: Er fuhr im Konvoi mit einem zweiten teuren (und vermutlich im Westen gestohlenen BMW) und als dritter im Bunde war ein VW-LT-Lieferwagen unterwegs, der auch verdächtig war. Der Konvoi wurde gestoppt.

Festnahme
Die PS-starken BMWs konnten die Straßensperre umfahren und rasten die Straße nach Poreba. Weit kamen sie allerdings nicht. Die zwei Fahrer, Daniel S. (29) und Robert W. (39), beides polnische Staatsbürger, wurden geschnappt.

Der Chauffeur des Lieferwagens (der 36-jährige Pole Norbert K.) hechtete aus dem VW und wollte zu Fuß über die Felder flüchten. Doch auch er ging ins Netz. Als die Beamten den Kleintransporter überprüften, staunten sie nicht schlecht: Im Laderaum waren fünf in Wien und NÖ gestohlene Motorräder: zwei Kawasaki (eine Z100 und eine Z550), eine BMW R1200, eine Suzuki GSX R600 und eine KTM Duke. Gesamtwert der Bikes: 50.000 Euro. Die KFZ-Diebe wurden über EU-Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Korneuburg festgenommen und sitzen derzeit in Auslieferungshaft. Übrigens: Der Vater eines Verdächtigen wurde im Mai in Österreich in einem gestohlenen BMW X5 gestellt.

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