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Nach Massenvergewaltigung

Können Sex-Täter nicht abgeschoben werden?

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Nach der Massenvergewaltigung in einer Wiener Wohnung wird die Frage immer öfter gestellt. Hier gibt es die Antwort.

Die Gruppenvergewaltigung von Wien war am Montag gerade bekannt geworden, als im Internet bereits die ersten Forderungen auftauchten, die verdächtigen Iraker abzuschieben. Doch automatisch geht das nicht. Parallel zu einem Ermittlungsverfahren wird das Bundesamt für Asyl eingeschaltet und ein Aberkennungsverfahren eingeleitet. Dies wird jedoch nur bei schweren Straftaten weiter verfolgt. Eine schwere Straftat ist jedoch im Gesetz nicht definiert. Nach einer Verurteilung wird im Einzelfall geprüft, ob der straffällig gewordene Asylberechtigte in sein Heimatland abgeschoben werden kann. Ist er dort von Verfolgung bedroht, ist eine Abschiebung unzulässig.

Massenvergewaltigung in Wien: U-Haft über neun Flüchtlinge verhängt

In der Nacht zu Neujahr soll eine neun Mann starke Horde von irakischen Flüchtlingen und Asylberechtigten in einer Wohnung in Wien-Leopoldstadt über eine wehrlose junge Frau hergefallen sein. Laut der Wiener Polizei kam es dabei zu einer brutalen Massen-Vergewaltigung. Gegen die Tatverdächtigen wurde am Dienstag U-Haft verhängt.

Opfer wachte in 
fremder Wohnung auf

Das 28-jährige Opfer stammt aus Niedersachsen (D), war über den Jahreswechsel zu Besuch bei einer Freundin in Wien. Nach einer ausgedehnten Silvesterfeier war die Deutsche am Schwedenplatz auf einer Parkbank eingeschlafen. Stunden später wachte sie in einer fremden Wohnung auf, konnte sich vor Schmerzen kaum bewegen. Mit letzter Kraft schaffte es die missbrauchte und schwer verletzte Frau zur Polizei und ins Spital. An ihre Vergewaltiger hatte sie kaum eine Erinnerung.

Ermittlern des Landeskriminalamtes ist es über Monate dennoch gelungen, Steinchen für Steinchen zu einem Mosaik zusammenzusetzen.

Gerichtsmedizin führte
auf die Spur zu den Tätern

Immerhin konnten Sperma- und DNA-Spuren der Täter gesichert werden. Doch nicht einmal der genaue Tatort im 2. Bezirk stand zu Beginn der Ermittlungen fest. Dank umfangreicher Erhebungen und gerichtsmedizinischer Gutachten kamen die Fahnder den mutmaßlichen Vergewaltigern dennoch auf die Spur.

Die neun Iraker, die ihr ­Opfer nach den brutalen Sex-Attacken einfach zurückließen und mit dem Bus davonfuhren, sind zwischen 21 und 47 Jahre alt. Sie wurden am Wochenende in unterschiedlichen Asylunterkünften festgenommen. Fünf Verdächtige in Wien, drei in der Steiermark und einer in Niederösterreich.

Die Flüchtlinge sind in Polizeigewahrsam, für alle wurde die Untersuchungshaft ­beantragt. Sie bestreiten die Gruppenvergewaltigung.

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