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Bahnstreik legt Zugsverkehr in Österreich lahm

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Seit Mitternacht stehen die Züge in Österreich still. 

Ein Eisenbahner-Streik legt seit Mitternacht den Zugsverkehr in Österreich still. Nachdem sich Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter am Sonntag auch in einer fünften Verhandlungsrunde nicht auf einen neuen KV-Abschluss einigen konnten, macht die Gewerkschaft vida nun mit einem eintägigen Warnstreik Druck. Am Dienstag sollen der Personen- und Güterverkehr laut ÖBB mit Betriebsbeginn wieder aufgenommen werden, vereinzelte Ausfällen oder Verspätungen könnte es aber noch geben.

Video zum Thema: Streik-Situation am Wiener Hauptbahnhof

 Laut ÖBB sind in Österreich normalerweise täglich rund 8.000 Personen- und Güterzüge von verschiedenen Betreibern unterwegs. Etwa eine Million Passagiere werden jeden Tag befördert. In der Nacht von Sonntag auf Montag konnte nach Auskunft der ÖBB jeder Zug noch an seinen Zielbahnhof gefahren werden. Es habe demnach auch keine gestrandeten Reisenden gegeben. Aufgrund der vorausschauenden Kundeninformation der vergangenen Tage sei Montagfrüh auch die Lage an den Bahnhöfen ruhig gewesen. Die ÖBB informieren über die Auswirkungen des Warnstreiks oebb.at/streik, auf Social Media-Kanälen sowie in der Fahrplanauskunft SCOTTY.

Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) erklärte, in Österreich sei es Tradition, dass sich die Bundesregierung nicht in Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern einmischt. "Ich darf aber meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass die Verhandler rasch auf eine Einigung kommen, die Kunden verlassen sich auf den öffentlichen Verkehr", sagte sie: "Als Ministerin, die Strukturen für eine umweltfreundliche Mobilität propagiert, blutet mir das Herz bei jedem Tag an dem der öffentliche Verkehr nicht zur Verfügung steht."

Video zum Thema: Bahn-Streik sorgt für Chaos in ganz Österreich

Gewerkschaft nennt Streik einen Erfolg

Angesichts der Inflation von 11 Prozent fordern die Eisenbahn-Mitarbeiter Lohnerhöhungen von durchschnittlich 12 Prozent, wobei eine Mindesterhöhung des KV- oder Ist-Lohnes um 400 Euro gefordert wird. Nachdem die Arbeitgebervertreter bis Sonntag nur 8,4 Prozent, bzw. eine Mindesterhöhung von 208 Euro angeboten hatten, wurden die Verhandlungen am Wochenende vorerst ohne neuen Gesprächstermin abgebrochen.

Für Gerhard Tauchner, Chefverhandler der Eisenbahner-Gewerkschaft, ist der Streik durchaus ein Erfolg, wie sich Journalisten am Wiener Standort Matzleinsdorfer Platz überzeugen konnten. Unterstützung gab es für die Eisenbahner auch von den Klimaaktivisten Fridays for Future, die danach mit einigen Eisenbahnern zur Wirtschaftskammer weitergezogen sind, teilten die Aktivisten in einer Aussendung mit. Nach internen Abstimmungen werde man weitere Verhandlungen führen, heißt es aus der Gewerkschaft.
  

oe24 berichtet LIVE über das Verkehrschaos in Österreich

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 12:17

Jetzt droht auch Streik im Handel

Die diesjährigen Kollektivvertragsverhandlungen bergen viel Zündstoff. Im Handel entscheidet die morgige fünfte Verhandlungsrunde, ob es zu Warnstreiks mitten in der Adventzeit kommt oder nicht. Eine Streikfreigabe hat sich die Gewerkschaft bereits vom ÖGB geholt. Kommt es am Dienstag zu keiner Einigung, gehen die Handelsangestellten am Freitag und Samstag auf die Straße.

Die Gewerkschaft fordert ein Gehaltsplus von 8,5 Prozent mit einem Mindestbetrag in Höhe von 200 Euro. Die Arbeitgeber schlagen eine steuerfreie Prämie vor, die den Beschäftigen großteils noch heuer ausbezahlt werden soll und bieten 5 Prozent Erhöhung auf die kollektivvertraglichen Mindestgehälter. Die Gewerkschaft lehnt Einmalzahlungen ab und will angesichts der hohen Inflation ordentliche Gehaltssprünge sehen.

Der Handels-KV ist einer der größten Kollektivverträge in Österreich und betrifft rund 430.000 Angestellte und Lehrlinge im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel. In mehr als 300 Unternehmen gebe es Streikbeschlüsse aus dortigen Betriebsversammlungen, so die Gewerkschaft. Darunter befinden sich große Handelsketten - auch aus der Lebensmittelbranche -, Textilketten, Großhändler und Baumärkte. Wo es keinen Betriebsrat gibt, gibt es auch keine entsprechenden Beschlüsse, also drohen auch keine Streiks.

 11:40

Auch Anreise zum Flughafen Wien betroffen

Durch den Bahnstreik ist auch die öffentliche Anreise zum Flughafen Wien betroffen. Am Flughafen selbst gab es "kein Unregelmäßigkeiten", sagte Airport-Sprecher Peter Kleemann. Verzögerungen gibt es demnach keine, die Reisenden "erreichen ihre Flüge".

Der City Airport Train bietet einen Schienenersatzverkehr von Wien Mitte an. Die Buslinie Vienna Airport Lines ist von den Streikmaßnahmen nicht betroffen und fährt plangemäß. Der Flughafen empfiehlt allen Passagieren, ausreichend Zeit für die Anreise zum Flughafen Wien einzuplanen.

 11:00

In Salzburg vor allem Touristen betroffen

Gähnend leere Bahnsteige, verwaise Zuggarnituren, geschlossene Infopoints und Ticketverkaufsstellen: Der Salzburger Hauptbahnhof hat sich am Montagmorgen weitgehend menschenfrei gezeigt. Vom Streik überrascht wurden offenbar weniger die Pendler, denn die Touristen in der Stadt. Immer wieder trudelten Reisende ein, die eigentlich nach Wien oder München fahren wollten. Vom Arbeitskampf der Eisenbahner erfuhren sie allerdings erst kurz vor der vermeintlichen Abfahrt ihrer Züge.

Während sich das Unbill für Fahrgäste Richtung Deutschland in Grenzen hielt - die Deutsche Bahn hat zwischen Salzburg und dem bayerischen Freilassing einen Schienenersatzverkehr eingerichtet - standen Reisende nach Wien vor großen Herausforderungen. Eine vierköpfige Familie aus England hat etwa für Dienstagfrüh den Heimflug von Wien-Schwechat aus gebucht. "Ich komme aber morgen nicht rechtzeitig zum Flughafen", sagte der Familienvater zur APA. Er überlege nun, für seine Familie ein Taxi zu nehmen - auch wenn er nicht mit einer Refundierung der Fahrkosten durch die Bahngesellschaft rechne.

Eine am Bahnhof gestrandete Urlauberin aus Kanada am Weg nach Wien beklagte, die ÖBB werde ihre Hotelkosten wohl nicht übernehmen, da sie ihr Ticket ja erst vor Fahrtantritt am Bahnhof kaufen hätte wollen. Und sie war in Sorge, ob denn die Züge in den nächsten Tagen wieder wie geplant fahren. Für teilweise Unmut sorgte am Montagmorgen auch, dass die Informationsschalter am Bahnhof geschlossen hatten. Die ÖBB hatten zwar eine Ansprechpartnerin für Reisende in der Schalterhalle engagiert, die Infos zu Umbuchungen und Fahrgastrechten verteilte, diese waren zum Leidwesen mancher Urlauber aber nur in deutscher Sprache gehalten.

 10:35

Auf Zug angewiesene Schüler dürfen daheimbleiben

Aufgrund des Bahnstreiks gelten jene Schülerinnen und Schüler, die für ihren Schulweg auf die Benützung eines ausgefallenen Zugs angewiesen sind, automatisch als entschuldigt. Dafür braucht es keine ausdrückliche Anweisung der Bildungsdirektion oder des Ministeriums - es ergibt sich vielmehr schon unmittelbar aus dem Schulunterrichtsgesetz. Trotzdem haben viele Bildungsdirektionen über die entsprechende Regelung informiert.

Schüler gelten unter anderem bei "Ungangbarkeit des Schulweges" als "gerechtfertigt verhindert". Darunter fällt auch der Ausfall von Zügen - unabhängig davon, ob es sich um technische Störungen oder Streiks handelt. So wurde dies bereits bei den letzten Protesten der ÖBB bzw. beim Postbus gehandhabt.

Voraussetzung für die Entschuldigung ist aber, dass der jeweilige Schüler auch tatsächlich auf den Zug angewiesen ist. Wer also in Gehweite der Schule wohnt oder eine gleichwertige Busverbindung zur Verfügung hat, muss gehen bzw. den Bus nehmen. Auch wer im Auto der Eltern mitfahren kann, gilt nicht als automatisch entschuldigt - wobei dies im Einzelfall schwer nachzuweisen ist.

Für Lehrerinnen und Lehrer ist die Situation ähnlich. Auch sie müssen auf andere Verkehrsmittel ausweichen, wenn ihnen das möglich ist - wobei einem Erwachsenen mehr zuzumuten ist als Kindern. Im Zweifel haben aber auch hier die Bildungsdirektionen bereits klargestellt, dass das Fehlen der Pädagogen entschuldigt ist. Bei ihnen kommt im Vergleich zu vielen anderen Arbeitnehmern noch dazu, dass Homeoffice schwer möglich ist.

 10:23

Auch morgen können noch Züge ausfallen

ÖBB-Chef Andreas Matthä fehlt jedes Verständnis für den Streik. Das Angebot während der Kollektivverhandlungen sei "mehr als fair und mehr als attraktiv gewesen", so Mättha im Ö1-Morgenjournal.

Es könne auch am Dienstag noch zu Zugausfällen und Unregelmäßigkeiten kommen. Man habe aber vorgesorgt, dass möglichst alle Züge bereits dort stehen, wo sie am morgen wieder losfahren sollten, so Matthä.

 10:17

Welche Züge heute fahren

Diese Bahnverbindungen sind vom Streik nicht betroffen

Wiener U-Bahn

Mariazeller Bahn

Citybahn Waidhofen

Badner Bahn

Zillertalbahn

Montafoner Bahn (

Atterseebahn

 10:09

Wenige hundert Fahrgäste in St. Pölten

Wo üblicherweise bis zu 25.000 Passagiere pro Tag gezählt werden, sind es am Montag nur wenige hundert gewesen. Auf dem Hauptbahnhof in St. Pölten fuhren lediglich Züge der Mariazellerbahn ein und aus. Sie sind Teil der Familie der Niederösterreich Bahnen, die sich nicht am österreichweiten Bahnstreik beteiligten.

Dass auf der Schiene so gut wie nichts ging, war Montagfrüh auch auf den Straßen zu bemerken. Auf den Stadteinfahrten nach St. Pölten - etwa von der S33 kommend - gab es Stau und einige Minuten Verzögerung auf dem Weg in die City. Im Parkhaus am Hauptbahnhof der Landeshauptstadt standen genügend Abstellplätze zur Verfügung.

Leere Bahnsteige, ein Rail Jet am Gleis 4, für den am Sonntagabend vor Beginn des Streiks in St. Pölten "Endstation" war. Nur vom und zum Bahnsteig der Mariazellerbahn waren Fahrgäste unterwegs. Für die Lokale am Bahnhof bedeutete der Streiktag deutlich weniger Umsatz.

 10:07

Verkehr beruhigt sich

Rund um die Großstädte kommt es nur noch zu kleineren Verzögerungen.

 09:24

Für Güterverkehr vorgesorgt

Im Güterverkehr sei laut ÖBB-Chef Andreas Matthä vorgesorgt. "Wir haben angesichts der angespannten Lage versucht, für wesentliche Kunden schon im Vorfeld die Züge in die Werke hineinzustellen. Das sollte großflächig gelungen sein, so dass die Großbetriebe normal arbeiten können", sagte Matthä am Montag im ORF-Radio.

 09:20

FPÖ fordert sofortige Aufhebung der Kurzparkzonenregelung in Wien

Der Wiener FPÖ-Chef, Stadtrat Dominik Nepp, fordert von SPÖ-Verkehrsstadträtin Uli Sima die sofortige Aufhebung der Kurzparkzonenregelung in Wien. „Wenn die eigene sozialistische Gewerkschaft die arbeitenden Menschen in Geiselhaft nimmt und durch den ÖBB Streik zigtausende Menschen zu spät zur Arbeit kommen, muss die SPÖ rasch reagieren und die Autofahrer in Wien kostenlos parken lassen. Alles andere ist eine weitere rote Schikane gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern“, so Nepp.

Als „völlig absurd“ bezeichnet Nepp das Argument Simas, dass der kurzfristige Wegfall der Kurzparkzonen aus rechtlichen Gründen nicht möglich sei. „Für Ukrainer war das Gratis-Parken in Windeseile erlaubt, aber bei den Österreichern soll das nicht durchführbar sein. Das glaubt der Wiener SPÖ niemand. Was für Ukrainer möglich ist, muss auch für die einheimische Bevölkerung möglich sein“, betont der Wiener FPÖ-Obmann.

 08:57

Klima-Kleber sorgen für zusätzliche Probleme

Ausgerechnet am Tag des Zug-Streiks kam es in Linz, Graz und Innsbruck zu Protestaktionen. Für Pendler heißt dies noch längere Verzögerungen

linz.jpg © Letzte Generation Österreich

 08:10

Die aktuellen Stau-Hotspots

- A1 zwischen Knoten Haid und Knoten Linz

- A2 zwischen Wiener Neudorf und Knoten Wien-Inzersdorf Süd

- A3 zwischen Pottendorf und Ebreichsdorf-Nord

- A4 zwischen Flughafen Wien Schwechat und Wien-Simmeringer Haide

- A9 zwischen Wildon und Knoten Graz West

- A12 zwischen Raststätte Raststation Weer und Wattens

- A22 zwischen Tunnel Kaisermühlen und Knoten Kaisermühlen

- A23 zwischen Hirschstetten und Knoten Prater

 07:55

Leere Bahnhöfe

Nur vereinzelt haben sich Reisende auf die Bahnhöfe verirrt und suchen verzweifelt nach Zugverbindungen.

Hauptbahnhof.jpg © APA/ROBERT JAEGER

 07:31

ARBÖ warnt vor Stau-Chaos

In Wien wird es speziell die Stadteinfahrten, die Altmannsdorfer Straße, die Südautobahn (A2), die Südosttangente (A23) und die Donauuferautobahn (A22) betreffen. Der ARBÖ-Informationsdienst rät in Wien auf die öffentlichen Verkehrsmittel auszuweichen. Die Wiener Linien fahren planmäßig, auch die Badner Bahn ist in einem 15-minuten Takt unterwegs.

Auch in Salzburg wird es zu Staus und Verzögerungen kommen, da es auch bei der Salzburger Lokalbahn, der Pinzgauer Lokalbahn und beim städtischen Obus-Verkehr zu einem Komplettausfall kommt. Der öffentliche Verkehr in Innsbruck wird nur mit Einschränkungen zu Verfügung stehen, in Graz hingegen wird es keine Einschränkungen geben.

Der ARBÖ rät heute so weit es geht zuhause im Homeoffice zu bleiben und wenn man das Auto benutzen muss, soweit es geht Fahrgemeinschaften zu bilden. „Rechnen Sie auf jeden Fall mit Staus und planen Sie dementsprechend mehr Zeit ein“, rät der ARBÖ-Informationsdienst.

 06:56

Verkehr nimmt zu

Vor allem rund um Wien, Graz und Linz müssen Autofahrer bereits mit langen Verzögerungen rechnen. Betroffen sind etwa

- die A1 zwischen Knoten Haid und Knoten Linz,

- die A4 zwischen Flughafen Wien Schwechat und Wien-Simmeringer Haide

- die A9 rund um Graz

- die A22 zwischen Tunnel Kaisermühlen und Knoten Kaisermühlen

- die A23 zwischen Hirschstetten und Knoten Prater Stau

 06:27

Erste Staus

Bereits früh am Morgen bildeten sich in den Großstädten Staus. Betroffen ist etwa die Südosttangente zwischen Hirschstetten und Knoten Prater. Auch auf der A22 muss man zwischen Tunnel Kaisermühlen und Knoten Kaisermühlen sowie Strebersdorf und Knoten Gürtel Nordbrücke mit Verzögerungen rechnen.

 06:26

Auch Brauer streiken

Am Montag streiken auch die Brauerinnen und Brauer. Wie die Bahnerinnen und Bahner konnten sich deren Vertreter bisher mit den Arbeitgeberverhandlerinnen und -Verhandlern nicht auf einen neuen KV einigen. Dazu könnten am Freitag und Samstag in der neuen Woche auch noch Streiks im Handel geben, sollte man am Dienstag nicht doch noch Verhandlungen durchführen, die auch zu einem Ergebnis führen. Fixiert war der Termin vorerst noch nicht.

 06:25

ÖAMTC empfiehlt Fahrtgemeinschaften

Die ÖBB ersuchten die Fahrgäste, nicht notwendige Fahrten zu verschieben bzw. alternative Reisemöglichkeiten zu wählen. Der ÖAMTC empfahl Fahrgemeinschaften und Homeoffice. Es kann bereits ab Sonntagabend bzw. bis Dienstagfrüh zu Ausfällen bei den Nightjet-und EuroNight-Verbindungen kommen. Die Bahn werde im Streikfall Details zu Einschränkungen, Verzögerungen oder Ausfällen auf oebb.at/streik, den ÖBB-SocialMedia-Kanälen sowie in der Fahrplanauskunft Scotty bekanntgeben. Alle Bahnunternehmen versuchen, die Fahrgäste so gut es geht zu informieren und die Tickets zu ersetzen oder weiter gelten zu lassen.

 06:23

Herzlich Willkommen zum LIVE-Ticker

Seit Mitternacht steht der Bahnverkehr in ganz Österreich still. Chaos ist vorporgrammiert.