Tirol

Lucas Vater darf die Tochter bald sehen

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Emina ist raus aus dem Krankenhaus - Kampf um Kinder geht für Haaser weiter.

„Emina ist wieder bei der Mama“, ist Bernhard Haaser (42) froh, auch wenn er seine Tochter (8) schon seit drei Monaten nicht gesehen hat. „Scheinbar wollen sie einen begleiteten Besuch organisieren“, schildert Haaser. Die Schwester des kleinen Luca, der 2008 vom neuen Freund der Mutter umgebracht wurde, wurde im März vom Vater abgeholt und ins Krankenhaus gebracht. Der Vorwurf: Haaser hätte sie vernachlässigt und misshandelt. „Der Arzt hat nach den Untersuchungen gesagt, sie muss raus, weil sie gesund ist“, so Haaser. Doch statt zurück zum Vater ging es auf die psychosomatische Abteilung.

Bei der Oma
Die zweite Tochter, Adriana (11), ist bei ihrer Oma untergebracht. Haaser hat regen Kontakt zu ihr, nur die Nächte muss sie bei der Großmutter verbringen. Das sieht die Elfjährige oft nicht ein und betont, dass sie zurück zum Papa will. „Sie hat auch zum Gutachter gesagt: ‚Lasst’s den Papa in Ruh.‘“

Steigend
Die Jugendwohlfahrt hatte 2010 aber auch sonst noch viel zu tun. Auch und vor allem deshalb, weil die Zivilcourage und die Sensibilisierung gestiegen sind. 2007 wurden in Innsbruck 740 Meldungen gemacht, nach Lucas Tod stieg die Zahl 2008 auf 1.424 Meldungen. Im vergangenen Jahr wurde 1.662 Mal Alarm geschlagen, 25 Kinder wurden wegen „Gefahr in Verzug“ aus den Familien genommen und in einer Jugendwohlfahrt in Sicherheit gebracht. Nur zwei Fälle kamen vor den Richter.

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