In Thailand festgenommener Linzer erzwang Übergabe des Vermögens.
Nach monatelanger Flucht ist ein gesuchter Krimineller aus Österreich im thailändischen Pattaya verhaftet worden. Der 28-Jährige soll seine vermögende Adoptivmutter zunächst in die Türkei entführt und in Ägypten in einer Wohnung gefangen gehalten, misshandelt und gequält haben. Abgesehen hatte es der junge Mann auf das Vermögen der 68-Jährigen im Wert von 900.000 Euro. Er ließ sich Geld, Immobilien und Wertgegenständen aushändigen und überschreiben. Einen entsprechenden Medienbericht bestätigte Bundeskriminalamts-Sprecher Alexander Marakovits.
Internationale Fahndung
Nachdem die Staatsanwaltschaft Wien den
gebürtigen Linzer am 27. Dezember 2009 zur internationalen Fahndung
ausgeschrieben hatte, wurde der 28-Jährige am 1. Juni im Zuge einer großen
Polizeiaktion gegen kriminelle Ausländer festgenommen. Vergangenen Freitag
wurde der Mann in Thailand an Zielfahnder des österreichischen
Bundeskriminalamts (BK) übergeben. Am Samstag gegen 5.30 Uhr traf der
mutmaßliche Entführer, der nun in U-Haft sitzt, in Wien ein. Ihm wird
Freiheitsentziehung, schwere Erpressung und Betrug vorgeworfen.
Entführung
Am 26. Dezember 2008 soll der Oberösterreicher
seine in Wien lebende Adoptivmutter mit Gewalt in seinen Wagen gezwungen und
mit ihr gegen ihren Willen in die Türkei und von dort über Syrien nach
Ägypten gefahren sein. In einer Wohnung in Hurghada eingesperrt, zwang der
junge Mann die 68-Jährige bei Bekannten anzurufen und sich Geld schicken zu
lassen. Offenbar ließ sich der Mann auch eine Liegenschaft in Dubai
"schenken".
Der 28-Jährige soll sich nach der Flucht seiner Adoptivmutter nach Thailand abgesetzt haben. Dort dürfte er sich bis zur Festnahme in Pattaya mit seiner Lebensgefährtin, vermutlich einer Frau aus Thailand, aufgehalten haben.