Kriminalstatistik

Mehr Cybercrime und Gewalt

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Die Internetkriminalität hat um fast 80 (!) Prozent zugenommen.

Ein deutlicher Anstieg bei der Internetkriminalität (plus 79 Prozent) und eine Zunahme an Gewaltdelikten (plus 5,3 Prozent) lässt die Zahl der Anzeigen in Österreich im ersten Quartal 2012 insgesamt um 2,2 Prozent leicht ansteigen (2011: 130.215; 2012: 133.082). Das gab das Bundeskriminalamt (BK) in Wien am Freitag bekannt.

Negative Trends gibt es auch beim schweren Raub: 317 Anzeigen 2012 im Vergleich zu 294 im Vorjahr (plus 7,8 Prozent). Zudem ist die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser wieder leicht angewachsen (von 4.754 im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 4.903 heuer). Weiterhin rückläufig sind die Kfz-Diebstähle: Mit 877 Anzeigen in den ersten drei Monaten 2012 gab es einen deutlichen Rückgang gegenüber 2011 um 18,5 Prozent.

Plus 80 Prozent

1.926 Delikte wurden in den ersten drei Monaten 2012 im Bereich der gesamten IT-Kriminalität zur Anzeige gebracht. Das sind um rund 80 Prozent mehr als im Vorjahresquartal (1.077 Anzeigen). Ein Großteil der Straftaten entfällt auf Betrugsdelikte. Beim Warenbestell-Betrug gab es einen Zuwachs von 549 (2011) auf 569 Anzeigen (2012) und beim Betrug mit Kreditkarten einen Anstieg von 176 auf 227 Anzeigen. Einen deutlichen Negativtrend bei geringeren Absolutzahlen registrierte die Polizei beim Phishing von 21 auf 92 Anzeigen und beim Hacking von 52 auf 107 im 1. Quartal 2012.

"Wir haben in den letzten zwölf Monaten die Bevölkerung verstärkt auf die Internetkriminalität und ihre Gefahren sensibilisiert. Das sehen wir jetzt klar an den Zahlen", sagte der Direktor des Bundeskriminalamts, General Franz Lang. "Die Betroffenen melden die durch diese Deliktsformen entstandenen Schäden und erstatten Anzeige bei der Polizei. Das sehen wir auch am enormen Andrang an die Servicestelle (against-cybercrime@bmi.gv.at) im Bundeskriminalamt." Seit ihrer Installierung Mitte Mai 2011 sind mehr als 2.200 Meldungen eingegangen.

Die Anzahl der Gewaltdelikte nimmt zu (1. Quartal 2011: 10.632, 1. Quartal 2012: 11.198 Anzeigen). Davon entfallen 10.479 auf vorsätzliche Körperverletzung (plus 5,2 Prozent; 2011: 9.960 Anzeigen), 676 Anzeigen auf Sittlichkeitsdelikte (plus 7,3 Prozent; 2011: 630) und 43 Tötungsdelikte (Mord, Totschlag und Tötung eines Kindes nach der Geburt - 2011 waren es im ersten Quartal 42 Delikte). Die Aufklärungsquote liegt dabei bei über 80 Prozent. Bei den Opfern als auch bei den Tätern handelt es sich laut BK bei über 70 Prozent um Inländer.

Schwere Raubüberfälle auf Banken und Juweliere
Im Großraum Wien kam es in den ersten Monaten 2012 vermehrt zu schweren Raubüberfällen auf Banken und Juweliere, was sich auch in der Anzeigenstatistik zeigt. Beim Schweren Raub (§143 StGB) sind die Zahlen neuerlich gestiegen von 294 Anzeigen im Vorjahr auf 317 im ersten Quartal 2012 (plus 7,8 Prozent).

Die Aufklärungsquote lag im ersten Quartal 2012 bei 41,94 Prozent, 55.815 Fälle wurden geklärt. Damit war sie um 1,5 Prozentpunkte niedriger als der höchste Wert im Vorjahresquartal.

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