40 Migranten mussten nach Disput zwischen Mittelmeerstaaten auf Schiff ausharren.
Nach fast drei Wochen auf See ist ein Schiff mit 40 Migranten am Mittwoch im tunesischen Hafen Zarzis eingetroffen. Die tunesische "Sarost 5" wurde von Schiffen der Marine Tunesiens in den Hafen begleitet. Die Migranten wurden ärztlich versorgt, berichteten italienische Medien.
Die Flüchtlinge waren am 13. Juli mit einem Boot von der libyschen Küste aufgebrochen und schließlich von dem Versorgungsschiff "Sarost 5" aufgenommen worden. In den vergangenen Tagen lag es nur wenige Kilometer von Zarzis entfernt, durfte aber nicht einfahren. Dies änderte sich bis Mittwoch nicht, obwohl der tunesische Ministerpräsident Youssef Khahed am Samstagabend verkündet hatte, das Schiff dürfe anlegen. Am Mittwoch gaben die tunesischen Behörden grünes Licht für die Einfahrt des Schiffes in den Hafen Zarzis.
Vorfall sorgt für internationalen Disput
Die 40 Migranten sollen in ein Flüchtlingslager 60 Kilometer von Zarzis entfernt untergebracht werden. Der Rote Halbmond sei bereit, humanitäre Hilfe zu leisten, sagte ein Sprecher. Die Migranten können sich für die Rückführung in ihre Heimat, für die Stellung eines Asylantrags, oder für den Verbleib in Tunesien entscheiden. Die Migranten im Alter zwischen 17 und 36 Jahren stammen mehrheitlich aus Ägypten, Bangladesh, Kamerun, Senegal, Guinea, Cote d ́Ivoire und Sierra Leone. Zwei Frauen sind schwanger.
"Zum Glück ist alles gut zu Ende gegangen. Die Migranten sind wohlauf", so Schiffskapitän Ali Ajji nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.
Italien, Malta und Tunesien hatten sich wochenlang nicht zuständig gefühlt, die Migranten aufzunehmen. Tunesien betonte, die Rettung habe im Verantwortungsbereich Maltas stattgefunden. Die maltesische Regierung sagte dagegen, eine Ausschiffung müsse am nächstgelegenen sicheren Ort geschehen. Dieser liege in diesem Fall in Tunesien. Der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge handelt es sich um eine der längsten Wartezeiten eines Schiffes mit Flüchtlingen, die je registriert wurde.