Grazer Stadt-Chef forderte Bericht an.
Sexuelle Gewalt in einer Jugend-Wohngemeinschaft des Magistrats, die am Wochenende bekannt wurde und zur Festnahme von drei 14- bis 17-jährigen Burschen geführt hat, ist nun Gegenstand von Untersuchungen und führte zum Ruf nach Konsequenzen.
Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) zeigte sich ob der Vorgänge und der internen Kommunikation „fassungslos und verärgert“, wie sein Sprecher Thomas Rajakovics am Montag sagte. Es müsse eine lückenlose Aufklärung und allenfalls Konsequenzen geben. Wie die Mutter, die die Anzeige erstattete, in Interviews einräumte, hätten auch die Eltern nichts mitbekommen.
Sonderausschuss
Nagl zitierte die Amtsleiterin und den Magistratsdirektor zu sich. Bis Freitag sei ein Bericht dem Stadtsenat vorzulegen, so sein Auftrag. „Wenn es zu Versäumnissen gekommen ist, wird das schwerwiegende Konsequenzen haben“, so Nagl-Sprecher Rajakcovics. ÖVP-Familiensprecherin Sissy Potzinger forderte die Befassung eines Sonderausschusses im Gemeinderat und Konsequenzen, um derartige Vorkommnisse künftig zu verhindern, möglicherweise durch eine Trennung von Mädchen und Burschen in derartigen Einrichtungen.
Burschen geständig
Der Fall war, wie berichtet, ins Rollen gekommen, als eine Zwölfjährige sich ihrer Mutter anvertraute. Vier Mädchen, die heute elf bis 16 Jahre alt sind, sollen seit 2010 von den Burschen gequält und vergewaltigt worden sein. Die drei festgenommenen Burschen zeigten sich laut Staatsanwaltschaft weitgehend geständig. Ein vierter Bursche (14) soll nur am Rande beteiligt gewesen sein.