Vater bleibt in Haft

Misshandeltes Baby Lina - Mutter enthaftet

Nächste Wende im Fall eines erst 9 Wochen alten Babys, das mit lebensgefährlichen Schüttelverletzungen in Wien auf die Intensivstation kam: Die Mutter (38) kam bei der Haftprüfung frei. Der Kindsvater dagegen bleibt hinter Gittern. Dem kleinen Opfer geht es den Umständen entsprechend gut.

Wien. Wie oe24 erfuhr, konnte der Top-Verteidiger der 38-jährigen Kroatin, Florian Höllwarth, am Montag die Enthaftung seiner aus der U-Haft in der Josefstadt erzielen. Die Frau war zuletzt vom Kindsvater, einem 35-jährigen Deutschen mit italienischen Wurzeln beschuldigt worden allein die kleine Lina wegen ihrs angeblichen Alkohol- und Gewaltproblems misshandelt zu haben - was ihm aber offenbar niemand glaubt. Davor hatte die Frau ihn beschuldigt, sie selbst (auch während der Schwangerschaft) fortwährend verprügelt und bedroht zu haben und das gemeinsame Kind immer wieder "falsch angegriffen" und wohl auch geschüttelt zu haben.

Bekannter Strafverteidiger Florian Höllwarth.

Bekannter Strafverteidiger Florian Höllwarth.

© oe24

Die gute Nachricht kommt indes aus dem AKH: Das Kleinkind,  schwebt laut MA 11-Sprecherin Ingrid Pöschmann nicht mehr in Lebensgefahr, es wurde bereits auf die Normalstation verlegt und auf die Unterbringung in einer Krisenpflegefamilie vorbereitet. Wie sich ihre Verletzungen auf die Entwicklung des Mädchens auswirken werde, ist natürlich noch völlig unklar. Dass die Mutter ihr Kind so schnell sehen bzw. in Händen halten darf, ist höchst ungewiss. Solange die Ermittlungen nicht völlig abgeschlossen sind bzw. bis zu einem Urteil beim Prozess läuft weiter eine Gefährdungsabklärung.

Zur Erinnerung: Mutter und Vater hatten den Säugling wegen eines Krampfanfalls ins Krankenhaus gebracht. Medizinische Untersuchungen des Säuglings ergaben den Misshandlungsverdacht. Das Krankenhaus erstattete daraufhin umgehend Anzeige. Die Ärztinnen und Ärzte stellten zahlreiche schwere Verletzungen fest, aufgrund derer das Mädchen notoperiert werden musste. Es ist noch ein medizinisches Gutachten ausständig, ob es sich tatsächlich um ein Schütteltrauma gehandelt hat, so Anwalt Höllwarth. Diese Form der Gewalt kann tödlich endende Hirnverletzungen oder lebenslange Folgeschäden bewirken. Die Frau könnte wegen Unterlassung beschuldigt werden. Es wird weiter wegen Mordversuchs ermittelt.

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