Paar in U-Haft

Misshandeltes Baby Lina - so beschuldigt Kindsvater jetzt die Mutter!

Neue Wende im Fall des erst neun Wochen alten Mädchens Lina, das mit lebensgefährlichen Schüttel-Verletzungen im Spital mit dem Tod ringt: Nachdem zuvor die Mutter (35) den Kindsvater beschuldigt hat, belastet der Mann jetzt sie massiv - und bezeichnet sich selbst als "überfürsorglich".

Wien. Massive Gehirnblutung, Hämatome an der Wirbelsäule, beidseitige Rippenfrakturen sowie Kratzer am ganzen Körper - mit diesen Verletzungen liegt die Tochter einer Kroatin (38) und eines Deutschen mit italienischen Wurzeln (35), die in Wien wohnen, seit rund einer Woche im Spitalskoma im AKH auf der Intensivstation. Wie berichtet, hatte das Paar das Kind ins Krankenhaus gebracht, weil es bei einem Ausflug Ende Mai in den Schlosspark Laxenburg unaufhörlich zu zucken anfing. Die Ärzte stellten ein Schüttel-Trauma sowie auch ältere Verletzungen fest und alarmierten die Polizei. Die Eltern wurden wegen Mordversuchs verhaftet und sitzen seitdem in U-Haft.

clara abpurg
© zVg

Nachdem die beiden in der ersten Einvernahme zu den Vorwürfen schwiegen, packte die Kindsmutter schließlich als erstes aus - sie beschuldigte ihren Partner, einen Ex-Knacki, der wegen Gewaltdelikten in Österreich (etwa in Stein) als auch in Deutschland in Haft gesessen war, nicht nur das Baby, sondern auch sie schwer misshandelt zu haben. Bereits während der Schwangerschaft habe er sie verprügelt, getreten und gedroht, ihr die Kleine wegzunehmen.

Mann unterstellt Partnerin Alkohol- und Gewaltproblem

Jetzt kam quasi die Retourkutsche des Beschuldigten: Wie aus Justizkreisen zu hören ist, soll der Mann gegenüber der Staatsanwaltschaft nun seinerseits die Kindsmutter belasten und dass sie (allein) es gewesen sein muss - vor allem in den letzten drei Tagen, bevor sie ins Spital nach Ottakring fuhren, von wo der Säugling dann ins AKH überstellt wurde. Laut Aussage des 35-Jährigen waren sie nämlich drei Tage davor im St. Josef Krankenhaus gewesen und dort wäre nichts Schlimmes festgestellt worden.

Zusätzlich lässt der Kindsvater anklingen, dass die Frau ein Alkohol- und Gewaltproblem habe und dass sie immer wieder in Aussicht gestellt hätte, sich Hilfe zu suchen. Er selbst habe seinem Kind nie etwas zu Leide getan, er sei ganz im Gegenteil "überfürsorglich"- und alle Misshandlungsvorwürfe seien aus der Luft gegriffen. Nur einmal habe er seine Frau am Arm kräftiger angegriffen, weil er sie beim Schütteln des Babys erwischt habe und sie davon abhalten wollte.

Wie glaubhaft ihre - oder eben seine Angaben sind - haben jetzt die Ermittler und das Gericht herauszufinden. Beide bleiben bis mindestens 13. Juni in U-Haft Der Zustand von Baby Lina derweil ist stabil.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten