Erstochen

Mord im Tiroler Zillertal geklärt

Teilen

Nach Angaben der Ermittler ist der Mann am Dienstag neuerlich einvernommen worden, gabei gestand er die Tat.

Mehr als zwei Monate, nachdem eine 34-Jährige vierfache Mutter in Uderns im Tiroler Zillertal durch eine Stich in die Kehle getötet wurden ist, dürfte die Tat geklärt sein. Der 38-Jährige Ex-Mann legte laut Ermittlern am Dienstag ein Geständnis ab. Er befand sich seit Oktober in Untersuchungshaft und hatte das Verbrechen bisher vehement bestritten. Auf die Frage nach dem Motiv gab er an, es "sei einfach so passiert."

Schon lange hauptverdächtig
Für die Polizei war er seit dem gewaltsamen Tod der Frau am 14. Oktober hauptverdächtig. Der 38-Jährige hatte für die Tatzeit kein Alibi und war bereits mehrfach seiner Familie gegenüber gewalttätig geworden.

Die blutverschmierte Tatwaffe, ein Küchenmesser, war direkt neben der Leiche gefunden worden. Die elfjährige Tochter der Getöten und eine Freundin hatten sich zum Tatzeitpunkt in der Wohnung aufgehalten. Das Mädchen wurde aber nicht zur Augenzeugin. Sie habe zwar Lärm gehört, aber aus Angst nicht ihr Zimmer verlassen, sagte die Elfjährige aus. Erst gegen 8.30 Uhr habe sie sich aus dem Zimmer gewagt und die Leiche ihrer Mutter gefunden.

Opfer hinterließ vier Kinder
Das 34-Jährige Opfer hatte drei weitere Kinder im Alter von vier, fünf und sieben Jahren. Nur die Tochter aus erster Ehe lebte mit der Mutter im gemeinsamen Haushalt. Die drei Buben befanden sich in einem Wohnheim in Zirl. Die Familienmitglieder mussten psychologisch betreut werden.

In der Ehe zwischen dem 38-jährigen mutmaßlichen Täter und der 34-Jährigen war es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Mehrfach musste die Polizei einschreiten. Im Akt scheinen mehrere körperliche Misshandlungen gegen die Frau und die Stieftochter auf. Außerdem hatte man bei einer Hausdurchsuchung im Jahr 2000 drei Pistolen, sechs Langwaffen und 6.000 Schuss Munition sicher gestellt. Ein Waffenverbot sei daraufhin ausgesprochen worden. Einige Monate vor dem Mord hatte die Frau ein Betretungsverbot für ihren Ex-Ehemann erwirkt. In der Tatnacht hatte sie vermutlich den 38-Jährigen dennoch in ihre Wohnung gelassen. Es hatte keinerlei Hinweise auf ein gewaltsames Eindringen gegeben.

Mord nach Sorgerechtsstreit
Nach der Scheidung im Jahr 2004 habe es Sorgerechtsstreitigkeiten um die drei Buben gegeben, wobei der 38-Jährige "alle Hebel in Bewegung gesetzt hat", wie die Ermittler erklärten. Der Verdächtige wurde am Tag nach der Tat in dem Wohnheim in Zirl, in dem seine drei Buben untergebracht waren, festgenommen. Er hatte sie besucht. Den Mord an seiner Ex-Frau und Mutter seiner drei Kinder, gab er nicht zu. Er sei seit August nicht mehr in der Wohnung gewesen, sagte er.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.