Die wilde Verfolgungsjagd des 20-Jährigen endete mit mehreren Verletzten.
Ein 20-jähriger Ungar, der in Linz lebt, muss sich in einer zweitägigen Verhandlung wegen mehrfachen versuchten Mordes verantworten. In der Nacht auf den 31. Jänner hatte sich der junge Lenker mit seinem BMW auf der B1 bei Wels-West eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Diese endete mit mehreren Verletzten. Die Opfer sind seine Beifahrerin, Polizisten und andere Verkehrsteilnehmer. Zudem steht er noch wegen Urkundenunterdrückung und Verstößen gegen das Waffengesetz vor Gericht.
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Dem zum Tatzeitpunkt noch 20-Jährigen, der in U-Haft sitzt, droht als junger Erwachsener laut Strafrecht eine Freiheitsstrafe von zehn bis zu 20 Jahren. Vorerst sind zwei Verhandlungstage anberaumt, für den 15. September ist ein Urteil geplant.
"Durch die riskante Fahrweise habe es der Angeklagte in mehreren Fällen zumindest ernstlich für möglich gehalten, dass dadurch Verkehrsunfälle verursacht werden können, bei denen zahlreiche Verkehrsteilnehmer getötet werden können - und sich billigend damit abgefunden", argumentiert die Staatsanwaltschaft. Daher sei Anklage wegen versuchten Mordes in mehreren Fällen erhoben worden.
Crash gegen Straßensperre stoppte Fahrt
Eine Zivilstreife hatte den in Linz lebenden Ungarn aufhalten wollen, weil er eine Sperrlinie überfahren hatte. Der junge Autofahrer hielt aber nicht an, sondern stieg aufs Gas und flüchtete. Er raste mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h durch den nebeligen oberösterreichischen Zentralraum, ignorierte rote Ampeln, absolvierte "sehr gefährliche Überholvorgänge", teils über den Pannenstreifen, und krachte schließlich mit rund 160 Sachen in eine Straßensperre aus mehreren stehenden Autos. Nicht nur der Lenker und seine Beifahrerin, auch zwei Polizisten und ein anderer Verkehrsteilnehmer wurden teils schwer verletzt.
Der heute 21-Jährige hat bisher zwar zugegeben, dass er Angst gehabt habe, dass schwere oder gar tödliche Unfälle passieren könnten. Er sei aber weitergefahren, weil er befürchtete, dass er seinen Führerschein, der ihm bereits früher abgenommen worden war, noch länger nicht zurückbekommen würde und man ihm womöglich auch den BMW abnehmen würde. Das Fahrzeug gehört dem 20-Jährigen, es war allerdings nicht zugelassen und die Kennzeichen hatte er vom Auto seiner Mutter entwendet.
Bei Festnahme über Balkon geflüchtet
Bei seiner Festnahme einige Tage nach der Tat hat sich der Mann erneut eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert, diesmal zu Fuß: Als die Beamten mit einer Festnahmeanordnung vor der Tür standen, flüchtete er über den Balkon, wurde aber wenig später gestellt und bald darauf in Untersuchungshaft genommen.