Der langjährige Security Manfred Berger stellt nach dem Blutbad in Villach eine Bürgerwehr zusammen.
"Meine Kinder gehen jeden Tag über genau dieselbe Brücke", erzählt der Veldener Manfred Berger, der bereits seit 25 Jahren Erfahrung im Sicherheitsbereich hat und eine eigene Security-Firma betreibt, gegenüber oe24.
Nach dem fürchterlichen Terror am Samstag in Villach hätte der 63-Jährige seinen Entschluss gefasst. "Die Anschläge kommen immer näher zu uns, es braucht eine Bürgerwehr", ist sich Berger sicher.
Seine Vorstellung: Mehrere Gruppen, bestehend aus drei bis vier Personen, sollen zu bestimmten Zeiten an Hotspot-Orten wie Geschäften oder Schulen in der Stadt patrouillieren. Getragen werden sollen bei den Rundgängen Warnwesten, welche der Bevölkerung bereits ein Sicherheitsgefühl geben würden. "Außerdem werden wir Elektroschocker und Pfeffersprays tragen, um uns selbst schützen zu können. Das ist offiziell erlaubt", erzählt Berger weiter.
Freund von Alex hat sich für Bürgerwehr beworben
Bereits seit dem 19.Jahrhundert gebe es Bürgerwehren, welche zusammen mit der Polizei Hand in Hand arbeiten würden. "Wenn wir Vorfälle bemerken, würden wir sofort die Exekutive einschalten", erklärt der Security.
50 Anmeldungen gebe es bereits. Darunter soll sich auch ein guter, älterer Freund des verstorbenen Alex (14) gemeldet haben. "Er hat seinen Freund verloren und wünscht sich in Zukunft mehr Sicherheit für Villach", erklärt der 63-Jährige dessen Entscheidung. Die Anmeldungen für die neue Bürgerwehr, die schon in den nächsten Tagen tatsächlich umgesetzt werden soll, müssten zuerst aber überprüft werden. "Es müssen Österreicher sein, die einen einwandfreien Leumund haben. Auch das Alter müsste passen", erklärt Berger. Zudem sei die Bürgerwehr ehrenamtlich und kein Jobangebot.