Flüchtlingskrise

Neue Flüchtlingswelle rollt auf uns zu

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150.000 Flüchtlinge im Anmarsch ++ EU warnt vor »Katastrophe«.

An der Südgrenze herrscht die Ruhe vor dem nächsten Flüchtlingsansturm: 450 waren Dienstagmittag in der Sammelstelle. „1.500 weitere warten auf slowenischer Seite auf den Übertritt“, schilderte Polizeisprecher Jürgen Makowecz gegenüber ÖSTERREICH.

++ Nachlesen: Grenz-Zaun spaletet die Regierung ++

Doch schon in den nächsten Tagen werden die Zahlen sprunghaft steigen. Aus zwei Gründen: Zum einen macht das gute Wetter Tausenden Hoffnung, jetzt noch die Flucht zu wagen. Die See um die griechischen Inseln ist ruhig. Die Nachttemperatur auf dem Balkan erträglich.

Prognose: 5.000 Ankünfte täglich den ganzen Winter

Zum anderen hat der viertägige Streik der griechischen Fähren zu einer Verschnaufpause in Form eines Rückstaus auf den Inseln der Ägäis geführt: Über 25.000 Menschen hingen dort fest. Seit Freitag werden sie abgeholt.

Verzögert macht sich diese Gruppe auf den Weg über die Westbalkanroute. Rund 30.000 Menschen sind derzeit unterwegs, Tendenz steigend (s. Grafik rechts). Die Ersten sind bereits in Mazedonien. In Spielfeld rüstet man sich: „Es werden so viele wie noch vorige Woche werden, 5.500 am Tag“, sagt Makowecz. „Diese Zahl haben wir zuletzt gut gemeistert.“

Doch der Ansturm dürfte laut Prognosen im Winter anhalten: Laut UNHCR wollen bis Ende Februar 150.000 im Monat über die Türkei nach Europa, das Wetter könnte zu höheren Zahlen führen. Die EU fürchtet aber eine „Kata­strophe“: „Wir können die Menschen nicht am Balkan erfrieren lassen“, warnt etwa ­Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn.(küe)

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