Trauriges Jubiläum

1 Jahr nach Hochwasser: "Die Helden tragen Feuerwehruniform"

Am 13. September vor einem Jahr regnete es fünf Tage lang so viel wie sonst in 8 Monaten nicht und überschwemmte große Teile Niederösterreichs. 

Ab 13. September 2024 – genau am Samstag vor einem Jahr – fielen extreme Regenfälle in ganz Niederösterreich: Bis zu 500 Liter pro Quadratmeter – innerhalb von 5 Tagen so viel wie sonst in acht (!) Monaten. An vielen Flüssen im Raum Tulln, St. Pölten, Melk & Krems wurden die Pegelstände überschritten – ein Jahrhundert-Hochwasser war die Folge.

5 Menschen starben ++ am meisten Schaden in St. Pölten

Fünf Menschen verloren ihr Leben. Eine 81-jährige Frau starb in Würmla, zwei Männer aus Höbersdorf und Untergrafendorf konnten nur mehr tot geborgen werden.  Auch ein Feuerwehrmann starb bei Pumparbeiten in einem Keller. Ein nicht messbarer Schaden – für die Hinterbliebenen und auch das ganze Land.

Der  messbare Gesamtschaden liegt bei 1,07 Milliarden Euro (an Häusern, Betrieben, Straßen, etc.), 360 Mio. Euro Hilfsgelder wurden an Private und Betriebe ausbezahlt.
Mit 356 Millionen Euro verbuchte St. Pölten (Bezirk und Stadt zusammen) den höchsten Schadenswert, hier wurden 146 Mio. Euro Hilfen ausbezahlt. Es folgten die Bezirke Tulln (222 Millionen Schäden, 102 Mio. Euro Hilfen) und Melk (92 Millionen Schäden, 40 Mio. Hilfen).

Pernkopf: „Feuerwehr als echte Helden“

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) war Einsatzleiter des Landesführungsstabs: „131.000 Einsatzkräfte waren im Einsatz, davon 98.000 Feuerwehrkameraden aus ganz Österreich. Echte Helden tragen Feuerwehruniform!“ Auch Hochwasserschutz-Anlagen haben viel Schaden verhindert, erklärt Pernkopf. „Das Rückhaltebecken Fahrafeld im Triestingtal – errichtet um 43 Millionen Euro – hat Schäden von bis zu 70 Millionen Euro verhindert. Auch in Hofstetten-Grünau konnten Schäden in zweistelliger Millionenhöhe abgewendet werden.“

30 Hochwasserschutz-Projekte im Bau

Dreißig Hochwasserschutzprojekte stehen aktuell im Bau. Rund ein Drittel der Hochwasserschutzmittel wird künftig in Projekte fließen, mit denen Flüssen wieder mehr Platz gegeben wird. „Niederösterreichweit arbeiten auch vierzig Gemeinden an Regenwasserplänen, weitere zwanzig sind in Vorbereitung“, so Pernkopf. „Auch die Pegelmessstationen werden weiter ausgebaut und sollen noch im Herbst massiv erweitert werden.“

Eines ist allen Einsatzkräften und auch Pernkopf nach dem letzten Jahr klar: Wenn so viel Regen kommt, kann man sich nicht vor allem schützen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten