Ein 14-Jähriger soll seine Mutter bei einem Streit getötet haben und sitzt jetzt in U-Haft.
NÖ. Lukas Z. (14, Name geändert) wurde – wie bei Tatverdächtigen in seiner Altersklasse üblich – in die Jugendstrafanstalt Gerasdorf überstellt. Die Staatsanwaltschaft hat ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben, das klären soll, ob der 14-Jährige zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war.
Staatsanwaltschaft. „Aufgrund der erst kürzlich eingetretenen Strafmündigkeit überprüft die Staatsanwaltschaft, ob der Jugendliche bereits in der Lage war, das Unrecht seiner Tat einzusehen und nach dieser Einsicht zu handeln“, sagt Markus Bauer von der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt auf ÖSTERREICH-Nachfrage.
14-Jähriger kam immer seltener in die Schule
„Er redet wie ein Kind und wirkt auf mich irrsinnig zerbrechlich. Er hat zu mir gesagt, dass er seine Mutter sehr vermisst“, sagt der Anwalt von Lukas Z., Ernst Schillhammer.
Hintergründe. Der 14-Jährige soll am 22. Juli seine Mutter in ihrer Wohnung in Kirchschlag (Bez. Wiener Neustadt-Land) bei einem Streit mit einem Küchenmesser tödlich verletzt haben. Lukas Z. war bis zum Tod seiner Mutter Halbwaise, sein Vater starb, als Lukas sechs Jahre alt war. Die Mutter entwickelte ein Suchtproblem, das die Situation zu Hause verschärft haben dürfte. Nachbarn berichteten von lauten
Streitereien. In der Schule ging es mit dem 14-Jährigen bergab. Er kam immer seltener in den Unterricht. Laut Kinder- und Jugendhilfe waren die Fehltage „überdurchschnittlich hoch“. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Larissa Eckhardt