Kampfhunde-Drama in Niederösterreich. Sieben Mal bissen die scharfen Rottweiler-Zähne in den Körper einer jungen Joggerin.
Martina Weinzettl liebte ihre täglichen Jogging-Ausflüge. Doch seit Mittwoch fühlt die 31-Jährige aus Gloggnitz (NÖ) nur noch Schmerz und Angst, wenn sie daran denkt. Ihr ganzer Körper ist von Bissen übersät, die ihr zwei wild gewordene Kampfhunde zugefügt hatten. Es war eine regelrechte Jagd zweier Rottweiler, die aus ihrem Zwinger durch ein Loch im Zaun entkommen waren und für die die laufende Frau ein perfektes Spielzeug darstellte. Erst bellten sie noch, doch Sekunden später waren sie schon hinter ihr.
Opfer schildert
Martina erinnert sich mit Grauem: „Plötzlich
stürzte sich die Hündin, die ich vorher noch gar nicht gesehen hatte, auf
mich und biss sofort zu. Für den Rüden war das wie ein Signal, er biss dann
auch gleich zu.“ Martina Weinzettel, mit einer resoluten Stimme ausgestattet
und eigentlich nicht ängstlich Hunden gegenüber, versuchte die erste Attacke
noch mit einem „Sitz“ abzufangen, doch die beiden Hunde hatten sich
gegenseitig schon so aufgeheizt, dass nichts mehr half. „Ich weiß gar nicht,
wo sie mich zuerst gebissen haben, einer hing an meinem Rücken und biss in
den Oberschenkel, der zweite fletschte an meinem Unterarm herum.“
Rettung war Fluss
Doch so schnell wollten die beiden ihr
„Spielzeug“ nicht auslassen. Insgesamt sieben schwere Verletzungen fügten
sie der Krankenschwester zu, ehe sie abrupt eine Pause machten – die die
Frau blitzschnell nützte, über die Leitplanke kletterte und geradewegs in
den hier vorbeifließenden Bach sprang. Die Schwarza ist an dieser Stelle
1,30 m tief, doch eiskalt. Die Rottweiler, Rüde „Eros“ (3) und Hündin
„Chiara“ (7), sprangen ihr zwar hinterher, doch das Wasser hielt sie ab.
Wertvolle Zeit für Weinzettel, durch den Bach zu schwimmen und in ein zum
Glück benachbartes Haus zu rennen. Ein paar Sekunden später und ihre
Verfolger wären schon wieder da gewesen – die beiden liefen nämlich über die
nächste Brücke. Weinzettel wurde mit der Rettung ins Klinikum Neunkirchen
gebracht und dort erstversorgt. Der Schock sitzt aber noch tief.
Einschläfern
Der Hundehalter Gerhard W. (51) bedauert die
Attacken seiner Pfleglinge, denn es sind die Tiere seiner Partnerin. „Es tut
mir leid, wir werden Chiara wohl einschläfern lassen.“
"Hunde bissen mich von allen Seiten" wef |